
Sofa neu beziehen
Sitzkomfort und Gemütlichkeit von vielen alten Sofas bleiben auch nach Jahren
erhalten. Einzig der Bezugsstoff verschleißt. Mit etwas Geschick gelingt es dem
Heimwerker, diesen selbst auszuwechseln. Das ist allemal billiger, als das gute
Stück zum Polsterer zu bringen.
Nach sorgfältigem Ausmessen am alten Stoff erfolgt der Einkauf der Materialien.
Nicht nur Oberstoff, sondern auch Weißleinen und Polsterwatte beziehungsweise
Polstervlies und Blauköpfe werden benötigt. Als Werkzeug werden Stoffschere,
Maßband, Hammer und Schneiderkreide verwendet.
Beim Beziehen des Sofas ist die Reihenfolge entscheidend. Zu beginnen ist an den
Innenflächen der Seitenlehnen, dann folgt die Innenseite der Rücklehne. Erst
dann werden Sitz, Außenseiten und Boden bezogen. Am einfachsten ist es, alle
Watte- und Stoffteile zunächst grob nach jeweiliger Fläche zuzuschneiden und zu
ordnen. Beim Feinzuschnitt ist darauf zu achten, dass ein ausreichender Saum zum
Umlegen verbleibt.
Begonnen wird mit dem Aufbringen der Polsterwatte. Diese wird mittig auf das
Spannleinen gelegt, mit leichtem Druck glatt gestrichen und so abgeschnitten,
dass die Kanten des Rahmens vollständig bedeckt sind. Gewöhnlich wird eine
Watteschicht von 25 Millimetern Höhe verarbeitet. Durch Verstärken oder
Vermindern dieser Schicht in bestimmten Bereichen lässt sich das Gesamtbild des
Sofas aber auch optisch verändern. Dies hat allerdings Einfluss auf den
Stoffverbrauch und sollte daher im voraus bedacht werden.
Im nächsten Schritt wird der Weißbezug aufgezogen. Er bewahrt die Polsterwatte
vor dem späteren Verrutschen und schützt zugleich den Oberstoff. Das Weißleinen
muss sehr straff und glatt auf den Rahmen gespannt werden. Falten würden durch
den Bezugsstoff zu spüren sein. Ein unebenmäßiger Fadenverlauf könnte zum Reißen
des Stoffs führen. Der Einfachheit halber können Stoffteile und Polsterung zuvor
mittig gefaltet und mit Schneiderkreide markiert werden. Der Kettfaden des
Bezugs sollte auf der Sitzfläche von vorn nach hinten, auf den Seitenlehnen von
außen nach innen und auf der Rücklehne von oben nach unten verlaufen.
Abschließend wird mit dem Hammer alle 50 bis 60 Millimeter ein Blaukopf in die
Unterseite des Holmes eingeschlagen und der Stoff damit fixiert. Es empfiehlt
sich, immer die jeweils gegenüberliegenden Holme zu spannen, damit der Stoff
sich nicht verzieht. Zuletzt wird der Weißbezug über die Ecken gezogen, auch
dort gespannt und angeheftet.
Ähnlich wird mit dem Möbelbezugsstoff verfahren, nur werden die Säume noch
einmal umgeschlagen, damit auch auf dem Boden eine saubere Fläche entsteht.
Bewährt hat sich für rechtwinklige Ecken das Legen einer einzelnen Falte. Dazu
wird die Spitze einer Stoffecke über die Polsterecke auf Spannung gezogen und
auf dem Holm festgenagelt. Sodann wird der überschüssige Stoff bis kurz vor der
Kante eingeschnitten. Der restliche Stoff wird in eine Falte gelegt und parallel
nach unten auf den Rahmen gezogen. Auch dieser wird festgeheftet. Bei dicken
Stoffen empfiehlt sich ein V-förmiger Einschnitt. Für abgerundete Ecken wird ein
Fadenkranz mit mehreren Falten benutzt. Dabei ist eine gleichmäßige Verteilung
des Stoffes wichtig.
Am Ende erstrahlt das frisch bezogene Sofa in neuem Glanz und wertet die
Gesamteinrichtung auf.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/haus-und-garten/sofa-neu-beziehen.htm