Alkohol - Wirkung auf Körper und Gehirn

Alkohol: Wirkung des Alkohols - auf das Gehirn und den restlichen Körper

Jeder, der schon einmal Alkohol konsumiert hat, kennt sie aus Erfahrung, die Wirkung der flüssigen Substanz. Der Alkohol wirkt in sehr kurzer Zeit auf das Gehirn und den übrigen Körper, nämlich etwa 2 Minuten. Er beeinflusst dann zugleich alle Transmittersysteme - das sind Bündel aus Neurotransmittern, die eine ähnliche Aufgabe im Hinblick auf die Reizeweiterleitung wahrnehmen. Der Alkohol stört diese Funktion, indem er dazu beiträgt, die Übertragung zwischen den Nerven zu verändern. Der Alkohol hat eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn, dessen Funktion im Zuge des weiteren Leerens des Glases immer weiter nachlässt.

Entgegen landläufiger Meinung eignet sich Alkohol daher auch nicht als Potzenmittel, da die Sinne durch den Alkohol eher gedämpft werden.
Die genauen Auswirkungen können von Person zu Person schwanken und sind auch abhängig von der Tagesstimmung, die vor dem ersten Schluck überwog. Manch ein Konsument wird vom Alkohol ruhiger, ein anderer redseliger, aggressiver oder sentimentaler als der andere.

Eine leichte Euphorie ist jedoch bei fast allen Konsumenten zu verzeichnen, da der Alkohol diejenigen Transmitter im Gehirn freisetzt, die für eine gute Stimmung verantwortlich sind: Dopamin, Serotonin und bestimmte Endorphine. Daher ist Alkohol auch die Partydroge Nummer eins und von einer ausgelassenen Feier kaum wegzudenken. Durch das Freisetzen der "Glücksbotenstoffe" erklärt sich auch die ausgesprochen schmerzlindernde Wirkung des Alkohols. Jedoch findet diese euphorisierende Wirkung des Alkohols nur in der ersten Phase des Rausches statt und wird später wieder gebremst, je mehr Alkohol getrunken wird.

Zwei Phasen des Alkoholrausches

Schließlich lassen mit zunehmendem Alkoholkonsum neben der Leistung der Botenstoffe auch alle anderen Gehirnaktivitäten nach, denn der Alkohol wirkt auf zwei Neurotransmittersysteme, die normalerweise im Gleichgewicht liegen. Mit zunehmendem Alkoholkonsum ist jedoch eine Lastigkeit zugunsten des dämpfenden Systems zu verzeichnen. Das ist deshalb so, weil sich der Alkohol an das aktivierende Glutamatsystem andockt und damit dessen Funktion bremst. Das Gaba-System hingegen, das für die Dämpfung der Gehirnaktivität zuständig ist, reagiert genau andersherum: Wenn sich Alkoholmoleküle dort ansiedeln, wird die dämpfende Funktion noch verstärkt. Insgesamt wird so die gesamte Hirnaktivität ausgebremst.

Wirkung auf das Verhalten

Die Wirkung auf das Verhalten ist bekannt: Die Feinfühligkeit und die Hemmungen der alkoholisierten Person nehmen rapide ab, es steigern sich hingegen Redseligkeit und Übermut. Des Weiteren stellen sich Sprachstörungen ein, Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens, Gleichgewichtsstörungen und die Fähigkeit, zusammenhängende Gespräche zu führen, lässt merklich nach. Im weiteren Verlauf des Trinkens stellen sich auch Gedächtnislücken ein, die so genannten "Black Outs". Im Extremfall kann es zu einer Alkoholvergiftung kommen.

Langzeitwirkungen

Bei häufigem und reichhaltigen Alkoholkonsum wird die Vergesslichkeit zum Dauergast, denn die Rezeptoren des Acetylcholin, die die Merkfähigkeit beeinflussen, nehmen unter dem dauerhaften Einfluss des Alkohols ab. Auch sind bei Alkoholikern Leber- und Nierenschäden zu erwarten sowie schwere Gesundheitsschäden des ungeborenen Kindes, wenn Alkohol in der Schwangerschaft genossen wird.

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