Unterrichtsstunde planen - Tipps
Die erfolgreiche Vermittlung von Lehrstoff hängt von vielen Faktoren ab. Zweifellos gibt es Naturtalente als Unterrichtende, jedoch müssen die meisten Menschen sich mit Methodik und Didaktik beschäftigen, bevor sie eine Unterrichtsstunde erfolgreich abhalten können. Für die Planung, Vorbereitung und Durchführung sind einige Überlegungen und Arbeitsschritte durchzuführen, die erlernbar sind. Der Unterricht muss auf die Zuhörer abgestimmt sein und darf sie keinesfalls überfordern. Im zu behandelnden Stoffgebiet muss sich der Unterrichtende gut auskennen und sollte sich Kenntnisse über den Unterrichtsstoff hinaus aneignen. Unterrichtsmaterial für den Verlauf der Stunde und ein zeitlicher Ablaufplan müssens vorbereitet werden.
Zu Beginn einen motivierenden Einstieg finden
Zur Fesselung der Aufmerksamkeit des Publikums benötigt der Unterrichtsanfang einen Aufmacher. Eine lustige Karikatur, ein besonders Zitat, ein passendes Bild oder ein sonstiger fokussierender Effekt sind als Themeneinstieg wichtig. Im weiteren Verlauf sollten Grundbegriffe des Themas und Fachterminologie erläutert werden. Highlights und Detailkenntnisse gehören erst in den späteren Verlauf des Unterrichtes.
Den Zuhörern muss jeweils genügend Zeit gewährt werden, die Gedankengänge nachzuvollziehen, das Sprechtempo sollte daher angemessen langsam sein. Statt eines Frontalunterrichts im Vortragsstil ist ein Lehrgespräch zu bevorzugen. Es besteht aus Frage und Antwort zwischen Unterrichtendem und Zuhörern. An geeigneten Stellen können vorbereitete Lehrunterlagen ausgeteilt oder schrittweise Tafelanschriebe entwickelt werden. Wichtig ist die Einhaltung eines roten Fadens, an dem sich die Zuhörer orientieren können. Das Thema darf nicht sprunghaft behandelt werden sondern muss sich dem Publikum schrittweise erschließen.
Alle kognitiven Kanäle zum Lernprozess ansprechen
Mit dem gesprochenen Wort allein ist nur ein geringer Lernerfolg erzielbar. Besser ist eine Kombination aus Schrift, Bild und Akustik. Wenn möglich können praktische Eindrücke zum Beispiel durch Befühlen von herumgereichten Gegenständen oder Vorführen an Modellen bestimmte Sachverhalte oder Eigenschaften einprägsam vermittelt werden. Je mehr der vorhandenen Sinne eines Menschen für die Vermittlung der Informationen genutzt werden, desto größer wird der spätere Lernerfolg sein.
Bevor zu einem nachfolgenden Ausbildungsabschnitt übergegangen wird, kann mit einer kurzen Erfolgskontrolle das Erreichen des angestrebten Zwischenziels in der Ausbildung bestätigt werden. Zwischenfragen des Zuhörerkreises deuten oft auf Verständnisprobleme hin und können wertvolle Hinweise für Vertiefungsschwerpunkte geben. Routinierte Lehrkräfte gehen auf solche Zwischenfragen spontan ein und bauen sie ihn die Ausbildung ein. Dabei ist die Gefahr des Abschweifens vom anvisierten Ausbildungsverlauf unbedingt zu beachten.
Die richtige Fragestellung steuert die Aufmerksamkeit
Für den Unterrichtenden ist die durchgehende Aufmerksamkeit der Teilnehmer wichtig. Das gesamte Publikum muss jeweils gedanklich mitgenommen werden und darf daher keine Gelegenheit zum Verringern der Konzentration bekommen. Entscheidend für das Wachhalten des Interesses ist die Form der Fragestellung durch den Unterrichtenden. Schlecht ist die direkte Ansprache eines Schülers mit einer anschließenden Fragestellung. Schon bei der persönlichen Ansprache eines Einzelnen sinkt die Aufmerksamkeit und Konzentration aller restlichen Teilnehmer.
Besser ist der umgekehrte Weg. Eine Frage wird an alle formuliert und erst nach einigen Sekunden Pause ein freiwilliger oder bestimmter Teilnehmer zur Beantwortung aufgefordert. Gegen Ende der Unterrichtsstunde sollte immer eine kurze Erfolgskontrolle über den vermittelten Lehrstoff angestrebt werden. Wenn die Zeit nicht mehr ausreicht, sollte diese Kontrolle zum Beginn der nächsten Unterrichtung nachgeholt werden. Erst dann kann im Lehrstoff fortgefahren werden.
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