Störende Schüler im Unterricht - was tun?
Schulen haben neben einem Bildungsauftrag zusätzlich an der Entwicklung der sozialen Kompetenzen ihrer Schüler zu arbeiten, also damit auch einen Erziehungsauftrag. Das bedeutet, dass an alle Lehrerinnen und Lehrer sehr hohe Anforderungen gestellt werden, diesen Aufträgen allumfassend gerecht zu werden. Soziales Verhalten muss geübt und trainiert werden. Mitunter ist dies recht schwierig, da die Ursachen für störende Schüler im Unterricht sehr unterschiedlich sind. Pädagogisches Geschick und eine genaue Beobachtungsgabe sind Voraussetzungen, um mit diesen Schülern zukünftig erfolgreich zu arbeiten. Im Folgenden werden Ursachen sowie hilfreiche Maßnahmen für einen störungsfreien Unterricht vorgestellt.
Klare Regeln vereinbaren
Störende Schüler des Unterrichts sind zumeist einzelne Personen oder einige wenige, die jedoch die gesamte Lernatmosphäre durch ihr störendes Verhalten stark beeinträchtigen können. Nicht nur der Lehrer fühlt sich gestört, sondern auch Mitschüler unterliegen oftmals einem gewissen Leidensdruck bei ständiger Unterrichtsstörung durch andere. Deshalb ist es sinnvoll, mit der gesamten Klasse einen Verhaltensregelkatalog zu erstellen und diesen konsequent anzuwenden. Dieser Regelkatalog sollte unter anderem beinhalten, welche Maßnahmen bei Störungen eine Anwendung finden. Die Maßnahmen sollten jedoch nicht in Strafarbeiten bestehen, sondern in der Reflexion des Verhaltens und den Möglichkeiten der Besserung.
Auch die Spiegelung des Verhaltens durch den Lehrer kann in diesen Fällen wirkungsvoll und zielführend sein.
Eine Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung des Regelkatalogs setzt jedoch auch die Zusammenarbeit aller unterrichtenden Kollegen voraus, sodass damit ein regelmäßiges Training des Verhaltens zu Erfolgen bei den Schülern führen wird.
Ich-Botschaften des Lehrers
Eine Ich-Botschaft ("Wenn du weiterhin störst, kommen wir nicht zum Ziel und ich fühle mich zudem gestört!") an Schüler zu senden sollte recht maßvoll eingesetzt werden und hat nur dann Erfolg, wenn die Klasse zum betroffenen Lehrer tatsächlich eine gute Beziehung hat. Diese Beziehungsebene kann nur Bestand haben, wenn der Lehrer sich Zeit nimmt und auf Sorgen und Nöte der Klasse reagiert und Hilfe anbietet. Das setzt voraus, dass der Lehrer sich für seine Schüler tatsächlich interessiert und neben sowie während seines Unterrichts Zeit für sie aufbringt. Es beinhaltet auch, den zu vermittelnden Unterrichtsstoff bei Bedarf nochmals zu erklären oder die Schüler mehr einzubeziehen. Auch störende Schüler stören nicht immer, sodass dies dem Lehrer nicht entgehen sollte.
Gestaltung des Unterrichts und Einbeziehung der Schüler
Eine sehr hilfreiche Maßnahme ist die Einbeziehung der Schüler in die Gestaltung des Unterrichts. Hierbei geht es weniger um besonders beliebte Themen bei den Schülern, als vielmehr um die Methoden dabei. Wenn eine Klasse gern in Gruppen arbeitet und dabei auch zum Erfolg kommt, kann der Lehrer dies in seine Planung einbeziehen. Daher sollte er von Zeit zu Zeit seinen Schülern die Wahl der Methode überlassen und ihnen dieses Vertrauen entgegen bringen.
Auch ein abwechslungsreich gestalteter Unterricht, der nicht ausschließlich frontal durchgeführt wird, lässt selbst sehr unruhige oder störende Schüler meist interessierter und ruhiger werden. Besonders wichtig ist hierbei auch ein flüssiger Unterrichtsstil des Lehrers. Das heißt, dass ein unstrukturierter Lehrer selbst schuld ist an Konflikten beziehungsweise aufkommender Unruhe. Daher ist es wichtig, beispielsweise den Einsatz von Medien oder Arbeitsbögen so gut vorzubereiten, dass keine unnötigen Leerzeiten entstehen.
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