Wasser hinter dem Trommelfell
Befindet sich Wasser bzw. Flüssigkeit hinter dem Trommelfell, wird dies in der Medizin auch als sogenannter Paukenerguss bezeichnet. Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Mittelohr, das auch als Paukenhöhle bezeichnet wird. Wasser hinter dem Trommelfell kann akut oder chronisch (also langwierig) auftreten. Abhängig ist dies vor allem von der Ursache, die einer Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell zugrunde liegt. Auch die Art der Flüssigkeit kann sich je nach Krankheitsbild unterscheiden: Sie kann dünnflüssige Konsistenz aufweisen, ebenso aber auch eine zähflüssige oder gar leimartige Konsistenz.
Gründe für Wasser hinter dem Trommelfell
Kommt es zu einer akuten Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, kann das beispielsweise die Folge einer Erkältungskrankheit oder auch von sehr starken Druckschwankungen sein. Entsprechende Druckschwankungen wirken sich dabei auf die luftgefüllten Hohlräume des Ohrs aus.
Bei Kindern sind für eine Ansammlung von Wasser hinter dem Trommelfell in den meisten Fällen die sogenannten Adenoide verantwortlich. Zu diesen Adenoiden zählen beispielsweise die Rachenmandeln. Und auch Nasenpolypen können Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr begünstigen.
Seltener kann auch eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte der Ansammlung von Wasser hinter dem Trommelfell zugrunde liegen. Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine angeborene Fehlbildung, von der die Mundpartie betroffen ist. Einhergehen kann Wasser hinter dem Trommelfell des Weiteren mit dem Vorliegen des Down-Syndroms bzw. der Trisomie 21. In sehr seltenen Fällen ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr bedingt durch Stoffwechselerkrankungen, in deren Rahmen die Sekretion der Mittelohrschleimhaut gestört ist.
Symptome
Zu den häufigen Symptomen, die bei einem Paukenerguss zu beobachten sind, zählt unter anderem ein eingeschränktes Hörvermögen. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Mittelohrschwerhörigkeit, da aufgrund der Wasseransammlung im Mittelohr die Schallübertragung beeinträchtigt ist. Außerdem kann es durch eine Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell zu Schwindelgefühlen (bedingt durch eine Beeinträchtigung des Gleichgewichtsorgans, das sich ebenfalls im Ohr befindet) und Schmerzen sowie zu einem Druckgefühl im Ohr kommen.
Maßnahmen bei dem Verdacht auf Wasser hinter dem Trommelfell
Besteht aufgrund auftretender Symptome der Verdacht auf eine Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell, kann es sinnvoll sein, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der mithilfe verschiedener Methode den Verdacht überprüfen und zugleich auch die Ursache bestehender Symptome ergründen kann. So kann ein HNO-Arzt beispielsweise Mittelohr und Trommelfell betrachten.
Die Wölbung des Trommelfells kann bereits erste Hinweise geben auf eventuelle Flüssigkeitsansammlungen. Auch eine Beweglichkeitsmessung des Trommelfells kann Aufschlüsse geben über eine entsprechende Flüssigkeitsansammlung: Sind Flüssigkeitsansammlungen vorhanden, ist das Trommelfell nur noch eingeschränkt fähig, zu schwingen. Eine Mittelohrschwerhörigkeit als Symptom des Paukenergusses ist feststellbar mithilfe von Hörtests und über sogenannte Spiegelungen können vergrößerte Rachenmandeln identifiziert werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Zeigt ein Paukenerguss einen akuten Verlauf, so kommt es häufig innerhalb weniger Wochen zu einer Heilung. Chronische Verläufe von Wasser hinter dem Trommelfell können sich dagegen über Monate oder gar über Jahre erstrecken. Vor allem bei chronisch verlaufenden Paukenergüssen ist es daher wichtig, die entsprechende Ursache zu diagnostizieren, um diese dann behandeln zu können. Sind die Rachenmandeln am Paukenguss beteiligt, können diese beispielsweise operativ entfernt werden. Ist ein Trommelfell chronisch unterbelüftet, kann der Einsatz eines Paukenröhrchens hilfreich sein. Weitere medizinische Maßnahmen sind je nach Ursache etwa die Gabe abschwellender Nasentropfen, Sekret verflüssigender, antibiotischer oder schmerzlindernder Medikamente oder Inhalationstherapien.
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