Pelzkäfer bekämpfen
Die wissenschaftliche Bezeichnung des als Pelzkäfer bekannten Insektes lautet Attagenus. Biologen nennen eine Zugehörigkeit zur Untergruppe der Speckkäfer, die als Dermestidae bezeichnet wird. Pelzkäfer gehören zu den sogenannten Kulturfolgern und sind überall dort zu finden, wo andere Lebewesen sich angesiedelt haben. Die Tiere sind je nach ihrer weiter bestimmbaren Unterart in einzelne Spezies zwischen 3,5 und 6 mm lang. Die erwachsenen Tiere zu entdecken ist meistens als Alarmsignal zu werten, denn in diesem Stadium richten sie kaum noch Schaden an. Sie ernähren sich dann von Gegenständen mit Keratin, was zum Beispiel in menschlichen Hautschuppen und diversen Haushaltsgegenständen enthalten ist. Die schlimmeren Schädlinge sind die Larven des Pelzkäfers.
Verbreitung und Lebensweise
Pelzkäfer sind weltweit verbreitet und existieren sogar in der unwirtlichen Umgebung Grönlands. Eine besondere Häufung lässt sich für die britischen Inseln konstatieren. Die Tiere werden durch Licht angezogen und finden daher oft den Weg in Wohnräume. Dort nisten sie sich in Fugen und Ritzen ein. Bevorzugt legen sie ihre Eier in unmittelbarer Nähe der von den Larven bevorzugten Nahrung ab. Je nach Umgebungstemperatur benötigen die Larven zwischen 6 und 14 Tagen zum Verlassen der Eihülle.
Ein Weibchen legt ungefähr 50 Eier, bevorzugt im Frühjahr. Die Larve benötigt zwischen 3 und 24 Monaten bis zur Verpuppung und richtet in dieser Zeit durch ihre Gefräßigkeit die gefürchteten Schäden an. Nach der Verpuppung ruht die Larve etwa 3 Wochen und schlüpft dann als erwachsener Pelzkäfer. Die Larven haben eine zigarrenförmige Statur, sind dunkel bis schwarz gefärbt und behaart. Sie befallen Textilien, Synthetik und Lebensmittel.
Ernährung und Schadensbild
Die Larven ernähren sich von praktisch allen für Menschen wichtigen Stoffen. Sie befallen gerne Lebensmittel wie Mehl oder Getreide. Auch in Gemüse sind sie oft zu finden und selbst vor trockenem Fleisch machen sie nicht Halt. Sie lieben Wollfasern und fressen sogar synthetische Produkte an. Leder, Haare, andere Insekten, Fell oder Saatgut sind vor ihnen nicht sicher.
Die Larven bewegen sich bei ihrer Ernährung auf der Oberfläche und sind dabei recht gut zu entdecken. Ihr Schadensbild besteht in Löchern und ovalen Öffnungen in Textilien. Bei Fell sorgen sie für kahle Stellen, da sie die einzelnen Haare am unteren Ende durchbeißen. Die Bekämpfung der Pelzkäfer ist am wirkungsvollsten durch Prävention möglich. Regelmäßiges Staubsaugen entzieht ihnen bereits einen großen Teil ihrer Nahrung und vermindert den Reiz zur Ansiedlung.
Hausmittel und chemische Substanzen gegen Pelzkäfer
Als bewährte Hausmittel gegen Attagenus und seine Unterarten gelten der Duft von Chrysanthemen und Lavendel. Auch der Geruch von Zedernholzöl und seinen ätherischen Bestandteilen vertreibt die Pelzkäfer wirksam. Die Substanzen sind für Menschen und andere Tiere ungefährlich, riechen aber nicht für jeden Bewohner akzeptabel gut. Mit Chemikalien sind Pelzkäfer ebenfalls bekämpfbar, wenn ihr Lebensraum damit kontaminiert wird.
Auf den Kontakt mit Lebensmitteln, deren Verzehrverzicht und Hautkontakt mit behandelten Textilien ist dann durch die Bewohner erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht zu legen. Verwendet werden Insektizide wie Cyphenothrin oder Pyrethrum-Extrakt. Die Substanzen sind zum Beispiel in den frei käuflichen Insektensprays und Streupulvern enthalten, wie sie im Sortiment des Fachhandels und den Gartencentern von Baumärkten erhältlich sind.
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