Rissige Zunge - was tun?

Manche Menschen glauben, dass Veränderungen auf der Zunge immer ein Zeichen für eine schlechte Gesundheit seien. Das ist nicht der Fall. Viele Veränderungen auf der Zunge sind medizinisch eher selten von wichtiger Bedeutung. Ein fieberkranker Mensch hat fast immer eine rissige, trockene Zunge, weil er keinen Hunger hat und dadurch der Speichelfluss eingeschränkt ist. Dennoch kann die Betrachtung der Zunge helfen, eine Diagnose zu unterstützen.

Die Symptome bei Furchen und Rissen auf der Zunge

Furchen sehen aus wie Rinnen mit einem abgerundeten Rand auf der Zungenoberfläche. Sie sind in der Regel von Geburt an vorhanden, bleiben während des ganzen Lebens bestehen und sind schmerzlos. Risse hingegen lösen Schmerzen aus, wenn sie sich entzünden. Normalerweise sind sie nach einigen Tagen verheilt Eher selten entstehen aus den Entzündungen Geschwüre.

Die Ursachen einer rissigen Zunge

Risse werden fast immer durch Bisse auf die Zunge ausgelöst oder durch Überdehnung und Überanstrengung. Sie können allerdings ein Hinweis auf Fieber sein. Auch schlecht sitzender Zahnersatz kann die Zunge chronisch reizen. Der Zahnarzt kann vorzeitig verhindern, dass Wunden entstehen. Grundsätzlich gefährden Furchen und Risse die Gesundheit kaum. Eine wunde Stelle heilt meistens von allein auch ohne Behandlung. Gelegentlich kommt es aber vor, dass sich aus den Rissen ein Tumor entwickelt. Dieser Fall tritt selten ein. Wenn sich aber länger als zwei Wochen ein harter Knoten, ein Geschwür, ein großer, schmerzender Riss oder ein grauer, glatter Belag hält, ist ein Besuch bei einem Arzt dringend angesagt. Besteht der Verdacht einer ernsten Erkrankung, muss das Zungengewebe analysiert werden. Ein Teil des erkrankten Gewebes wird entfernt und untersucht.

Was kann man selbst tun?

Regelmäßiges Zähneputzen nach dem Essen und den Mund ausspülen ist die beste Vorbeugung gegen Risse auf der Zungenoberfläche. Konsequente Mundhygiene verringert das Risiko einer Entzündung. Bei einem schmerzenden Riss hilft ein Tropfen Glyzerin, der mit dem Finger aufgetragen wird. Durch Trockenheit im Mund, wie etwa bei Fieber, entstehen auf der Zunge Risse, in denen sich Bakterien einlagern und einen unangenehmen Geruch und pappigen Geschmack verursachen. Mundhygiene bei Fieber ist deshalb besonders wichtig. Kauen harter Speisen, wie Rohkost oder hartes Brot, reinigt die Zunge, es können sich keine Bakterien in den Rissen absetzen und der Speichelfluss wird angeregt.

Mundspülungen mit etwas Zitronensaft oder Salbeitee tun ebenfalls sehr gute Dienste. Experten empfehlen, dreimal am Tag ein Glas Wasser mit Zitronenwasser zu trinken. Ein altes Hausmittel für eine wirksame Mundspülung ist eine Mischung gleicher Teile aus Kamillen-, Eibischwurz-, Salbeitee und Tormentillwurzel, mit der alle zwei Stunden der Mund ausgespült wird. Wirksam ist auch, einen Teelöffel Milchzucker auf der Zunge zergehen zu lassen. Mehrmaliges Gurgeln mit 30 bis 40 Tropfen Myrrhentinktur in einem Glas mit leicht angewärmtem Wasser ist entzündungshemmend und heilend. Erfahrene Patienten schwören auf den sparsamen Umgang mit Wermuttee. Ein schwach gehäufter Teelöffel Wermut mit einer Tasse Wasser löst Beläge und heilt Risse auf der Zunge.

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