Einschlafen der Hände in der Nacht verhindern

Wenn in der Nacht die Hände einschlafen, ist es mit der Nachtruhe erst einmal vorbei. Unangenehmes Kribbeln und ein Taubheitsgefühl reißen die Betroffenen aus dem Schlaf. Oft dauert es mehrere Minuten, bis sich die Hände nicht mehr wie aus Gummi anfühlen und normal bewegt werden können. In der Regel ist das nächtliche Einschlafen von Händen und anderen Gliedmaßen zwar unangenehm, aber harmlos. Passiert es häufiger, leiden die Betroffenen darunter, nicht mehr durchschlafen zu können. Im schlimmsten Fall ist regelmäßiges Einschlafen der Hände ein Symptom für ein gesundheitliches Problem und sollte deshalb unbedingt vom Arzt untersucht werden.

Schlafposition ändern

Wenn eine oder beide Hände in der Nacht zu lange in ungünstiger Haltung verharren müssen, zum Beispiel, weil sie zwischen Wand und Bauch eingeklemmt sind oder in abgeknickter Position unter dem Kopf liegen, kann das die Blutzufuhr einschränken und die Nerven einklemmen. Die Folge sind Taubheitsgefühle und kribbelnde Finger, das sogenannte Einschlafen der Hände. Der Körper wacht automatisch auf, so kann die Position der Hände verändert und die ausreichende Blutversorgung gewährleistet werden.

Besonders wenn das häufiger vorkommt, kann eine Veränderung der Schlafposition sinnvoll sein. Mögliche Maßnahmen: Nicht mehr auf dem Bauch, sondern auf dem Rücken schlafen, statt auf der engen Couch im breiten Bett liegen oder ein anderes Kissen ausprobieren. Ein gesunder, nikotinfreier Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung beugt Durchblutungsstörungen und Erkrankungen der Nervensysteme vor.

Karpaltunnelsyndrom

Häufiges Kribbeln in den Händen kann auch ein Anzeichen für das Karpaltunnelsyndrom sein. Von dem Nerven-Engpasssyndrom des Handwurzelkanals, das oft auch Schmerzen und einen Kraftverlust in den Fingern mit sich bringt, sind vor allem Frauen zwischen 40 und 60 Jahren betroffen. Ursache für die Krankheit können Rheuma, Knochenbrüche, Sehnenscheidenentzündungen, Stoffwechselerkrankungen und Überanstrengung sein. Auch hormonelle Veränderungen wie Diabetes, Schwangerschaft und Wechseljahre gelten als mögliche Auslöser. Neben der Einnahme von Kortison und der Vermeidung von übermäßiger Belastung kann es helfen, das betroffene Handgelenk in der Nacht auf einer gepolsterten Schiene ruhig zu stellen. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein.

Andere medizinische Ursachen

Schlafen die Hände und eventuell die Arme ständig ein, kann das auch auf einen Bandscheibenvorfall im Nacken hinweisen. Zieht das Taubheitsgefühl von der Hand in die gesamte Körperhälfte, ist schnelles Handeln lebenswichtig: Hier könnte ein Schlaganfall vorliegen. Weitere mögliche Ursachen für ein Kribbeln und häufiges Einschlafen der Hände sind Diabetes, Vergiftungen, Infektionen, Angstattacken und Alkoholmissbrauch. Um dem Arzt die Diagnose zu erleichtern, sollte einige Tage lang notiert werden, zu welchen Zeiten am Tag und in der Nacht die Hände einschlafen und ob es begleitende Symptome gibt.

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