Modelagenturen
Modelagenturen gibt es mittlerweile viele. Alle versprechen einen guten
Nebenverdienst, oder auch die Möglichkeit, in der Welt der Mode als großes Model
bekannt zu werden. Viele dieser Agenturen machen allerdings mit diesen
Ankündigungen nur leere Versprechungen, um mit der Hoffnung der Bewerber Geld zu
verdienen. Hinter solchen Anzeigen in Zeitungen, oder anderen Medien verbergen
sich oft Fotomodelagenturen, Modelstudios, oder als Bundesverband getarnte
Geschäftemacher, die für ihre wertlosen Tätigkeiten horrende Summen kassieren.
Verträge, die von den einzelnen Agenturen angeboten werden, sollten unbedingt
vor der Unterzeichnung geprüft und sorgfältig gelesen werden. Viele Agenturen
verpflichten sich in solchen Verträgen meist nur darauf, von den Models Fotos zu
machen, und gleichzeitig die Daten für 1 Jahr in einer Datei zu speichern.
Andere Agenturen verlangen zusätzlich Zahlungen für eine Unterweisung in die
Lauftechnik für Modeschauen, die Unterweisung für Fotoposings, oder für den
Schminkunterricht. Allein für die Aufnahme in eine Datei wird hier meist sofort
der gesamte Jahresbeitrag fällig, der sich oft in einem dreistelligen Euro-Bereich
bewegt. Darüber hinaus werden dann noch Aufnahmegebühren fällig.
Eine weitere Klausel in den Verträgen besagt unter anderem, dass alle
angefertigten Fotos, oder auch Videos mit allen Rechten auf die Agentur
übergehen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass jegliches Bildmaterial zu
unseriösen Zwecken verwendet wird. Das Model erhält für die abgetretenen Rechte
keinerlei finanzielle Entschädigung.
Unseriöse Firmen versuchen die Models gleich beim Casting unter Vertrag zu
nehmen, zögert das Model hier, wird Druck gemacht. Dieser Druck kennzeichnet
sich in der Regel durch Äußerungen, dass man sich in diesem Fall an eine andere Bewerberin
wenden muss, sofern der Vertrag heute nicht unterschrieben werden sollte.
Seriöse Agenturen lassen den Bewerbern einige Wochen Zeit um sich zu
entscheiden. Zudem geben seriöse Agenturen allen Interessenten den Vertrag mit nach Hause, damit der Bewerber ihn in Ruhe
durchlesen kann.
Ist dieser Vertrag erst einmal unterzeichnet, so ist man auch erstmal daran
gebunden. Um aus einem geschlossenen Vertrag wieder heraus zu kommen, besteht
die Möglichkeit meist nur, wenn er auf eine unerlaubte Arbeitsvermittlung
ausgelegt ist.
Die meisten derzeit registrierten Modelstudios dürfen eine Arbeitsvermittlung
nicht betreiben, diejenigen die zu dieser Vermittlung berechtigt sind, tragen in
der Regel einen Hinweis auf ihren Verträgen, den Firmenschildern, oder auch
Briefbögen.
Fehlt dieser Hinweis, so ist von Anfang an Vorsicht geboten, außerdem sollten
niemals Zahlungen für Schulungen, oder Set-Cards geleistet werden, solange das
Model nicht an einen Kunden vermittelt wurde. Seriöse Agenturen suchen ihre
Models auch niemals über Kleinanzeigen in Zeitungen!
Um der Gefahr zu entgehen, an eine unseriöse Agentur zu geraten, kann man sich
an das Landesarbeitsamt wenden. Dieses unterhält einen eigenen, provisionsfrei
vermittelnden Künstlerdienst. Über das Landesarbeitsamt kann auch in Erfahrung
gebracht werden, welche Agenturen seriös sind.
Wurde bereits ein Vertrag abgeschlossen der unseriös ist, sollte unbedingt das
Landesarbeitsamt und das Gewerbeamt informiert werden. Das Landesarbeitsamt geht
dann gegen unseriöse Firmen vor und verhängt Geldbußen, das Gewerbeamt leitet
dann je nach Sachverhalt ein Gewerbeuntersagungsverfahren ein. Als Regel gilt
hier vor allem als erstes einen Rechtsanwalt einzuschalten, der den Vertrag
prüft.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/verbrauchernews/modelagenturen.htm