Arbeitssucht

Des einen Freud, des anderen Leid - Der tägliche Tagesablauf besteht zum größten Teil aus der Ausübung der beruflichen Tätigkeit. Während sich der eine nur mühsam aus dem Haus bewegt, und froh ist, wenn der Arbeitstag vorüber ist, gibt es auch Deutsche, die sich regelrecht auf die Arbeit freuen. Neben diesen zwei Gruppen gibt es jedoch auch noch eine Dritte, für die die Arbeit das absolut Wichtigste und somit der eigentliche Lebensinhalt ist.

Grundsätzlich sollte man jedoch beachten, dass nicht jeder der viel arbeitet, deswegen auch gleich Arbeitssüchtig ist. Genau wie in anderen Suchtformen, kann man auch hier eine Sucht meist nicht eindeutig feststellen. Die Übergänge erfolgen dabei meist fließend. Die Arbeitssucht wird mit zu den substanzgebundenen Abhängigkeiten gezählt, ist aber von der Art her der Alkohol-Abhängigkeit sehr ähnlich.

Allgemein gesehen ist jeder gefährdet, dieser Sucht zu unterliegen - egal ob ob es sich dabei um Arbeiten im Haushaltsbereich handelt, oder um Arbeiten im Vorstand eines Unternehmens. Festgestellt worden ist jedoch, dass vor allem jene Personen gefährdet sind, die ihre Arbeitsinhalte selbst bestimmen können.

Folgende Anzeichen können für eine mögliche Arbeitssucht sprechen:

Der Verlust des Urteilsvermögens, die Verleugnung als Verteidigungsstrategie, eine mangelnde Selbsteinschätzung, eine Mehrfachabhängigkeit oder eine Außenorientierung. Bei der Außenorientierung sucht die Person dabei nach Hinweisen was sie zu fühlen, und wie sie sich zu verhalten hat.

Ein anderer Punkt ist auch Unehrlichkeit, ein zwanghaftes Verhalten, die Unfähigkeit sich zu entspannen, der Hang zum Perfektionismus, Ich-Bezogenheit, Isolation, Kontrolle, körperliche und psychische Probleme, Selbstmissbrauch und der moralische Bankrott.

Die Ursachen für eine Arbeitssucht können nicht pauschalisiert werden. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel Kindheitserlebnisse, wenn sich das Kind z.B. Liebe und Zuneigung durch eine hohe Leistung erkaufen musste. Bei der Arbeitssucht können viele Faktoren eine Rolle spielen wie Fleiß, Tüchtigkeit oder die Bereitschaft persönliche Anliegen zurückzustellen. In der Gesellschaft gelten diese Arten als besonders tugendhaft, denn damit wird Erfolg und Anerkennung versprochen.

Um dieses Lob und die Anerkennung zu bekommen, wird der Arbeitssüchtige dabei seine Leistungen weiter steigern und auch den Umfang der nächsten Aufgabe. Am höchsten gefährdet sind Personen die selbst bestimmt arbeiten können. Neben den Beruflichen können auch private Probleme eine Rolle spielen, sofern dabei versucht wird Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Wegen den unterschiedlichen und vielfältigen Erscheinungsformen ist es daher schwer eine Arbeitssucht exakt zu erkennen. Sobald feststeht, dass eine Erkrankung vorliegt, sollte sich der Betroffene auf jeden Fall mithilfe der Angehörigen an eine Beratungsstelle für Suchterkrankte wenden.

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