Bandscheibenvorfall Behandlung
Chronische Rückenschmerzen sind in Deutschland keine Seltenheit - im Gegenteil,
mittlerweile kann man im Hinblick auf Beschwerden dieser Art sogar von einer
Volkskrankheit sprechen.
Die Ursachen dieser Rückenschmerzen sind vielfältig, wobei der Wirbelverschleiß
der häufigste Grund für die Rückenschmerzen ist. Dieser Verschleiß führt zur
Lockerung und Verschiebung der Wirbelgelenke, wodurch die Rückenmuskulatur
schließlich so sehr beansprucht wird, dass der Rücken schmerzt.
Eine weitere Ursache von Rückenschmerzen ist der Bandscheibenvorfall im Bereich
der Lendenwirbel, bei dem ein Teil der Bandscheibe (Prolaps) in den Wirbelkanal
vortritt und somit starke, häufig in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen
verursacht, die oft mit Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen verbunden
sind.
Auf der anderen Seite gibt es Bandscheibenvorfälle, die sich völlig symptomlos
und schmerzfrei ereignen und aus diesem Grund oftmals Jahre lang unbemerkt
bleiben. Untersuchungen an Menschen, die noch nie unter nennenswerten
Rückenschmerzen litten, haben ergeben, dass etwa 25-28 % dieser "gesunden"
Menschen an einem Bandscheibenvorfall leiden, ohne davon zu wissen.
Diese extremen Unterschiede hinsichtlich der Symptomatik eines
Bandscheibenvorfalls verdeutlichen, dass sich die Behandlung immer nach den
Beschwerden richtet, die der Vorfall verursacht.
Experten schätzen, dass circa 80 % aller schmerzverursachenden
Bandscheibenvorfälle nicht operativ behandelt werden müssen, sondern durch
konservative Methoden wie Physiotherapie, Chiropraktik und schmerzstillende
Medikamente behandelt werden können.
Bei schweren neurologischen Schäden wie beispielsweise Lähmungserscheinungen,
ist eine Bandscheibenoperation allerdings hilfreich und zwingend erforderlich.
Die operativen Verfahren zur Entfernung des Bandscheibenvorfalls sind
vielfältig. Bei unkomplizierten Vorfällen wird der so genannte mikrochirurgische
Eingriff bevorzugt, bei dem über einen kleinen Schnitt unter Einsatz einer
Mikrokamera der in den Wirbelkanal ragende Teil der Bandscheibe entfernt wird.
Eine weitere operative Maßnahme stellt die Laserbehandlung dar, bei der der
Prolaps mit einem Laser abgetragen wird. Auch dieses Verfahren eignet sich nur
für unkomplizierte und frische Bandscheibenvorfälle.
Bei der Chemonukleose-Therapie wird der Prolaps unter Verwendung eines Enzyms
verflüssigt und anschließend abgesaugt. Inzwischen kommen auch immer öfter
Bandscheibenprothesen zum Einsatz, welche die Funktion einer normalen
Bandscheibe imitieren, um die geschädigte Bandscheibe ersetzen zu können.
Generell kann eine operative Maßnahme keinen erneuten Vorfall verhindern. Aus
diesem Grund ist es immer ratsam, häufige Ursachen des Bandscheibenvorfalls zu
bekämpfen.
Beispielsweise sollte das Heben von schweren Lasten grundsätzlich vermieden
werden. Zudem ist es wichtig, den Rumpf und vor allem die Rückenmuskulatur,
welche die Wirbelsäule stützt und entlastet, durch spezielle gymnastische
Übungen unter der Aufsicht eines Physiotherapeuten zu trainieren.
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