Blutegel Therapie / Behandlung
Die Blutegel-Therapie als ausleitendes Heilverfahren ist so alt wie die
Menschheit selbst. In Europa machte der Arzt Nikandros von Colophon 100 Jahre
vor Christus die Anwendung bekannt. Im 18. und 19. Jahrhundert war die
Behandlungsmethode so populär, dass Blutegel vom Aussterben bedroht waren. Seit
1949 werden die mit dem Regenwurm verwandten Ringelwürmer wieder gezielt
gezüchtet und zu Heilzwecken eingesetzt.
Die Wirkung der Therapie beruht auf dem Biss des Tieres in die betreffende
Hautstelle, dadurch wird der Wirkstoff Hirudin freigesetzt, welcher die
Blutgerinnung hemmt, den Lymphstrom beschleunigt und krampflösend wirkt. Der
Stoff Calin bewirkt durch ein zwölfstündiges leichtes Nachbluten die Reinigung
der Wunde. Der Blutentzug hat für den Patienten eine entgiftende und
entzündungshemmende Wirkung.
Durch die gefäßerweiternde und blutverdünnende Wirkung der Anwendung bringt die
Blutegel-Therapie Heilerfolge bei Durchblutungsstörungen, Thrombosen, nach
Schlaganfällen oder Herzinfarkten, bei rheumatischen Beschwerden, Gicht und
Arthrosen. Aber auch in der plastischen Chirurgie und der Unfallchirurgie wird
die Blutegel - Therapie mit Erfolg eingesetzt.
Vor der Behandlung sollte der Patient die
Haut nicht in Kontakt mit Salben, Lotionen oder Parfüms bringen. Der
Blutegel wird an der betreffenden Hautpartie angelegt und beißt sich in der
Regel sofort fest. Blutegel besitzen an beiden Enden Saugnäpfe. Die Mundöffnung
besteht aus drei scheibenförmigen Kiefern. Mit 80 Zähnchen "sägen" sich die
Tiere ihren Weg in die Haut.
Patienten beschreiben das Empfinden des Bisses ähnlich dem
Stich
einer Mücke. Wie viele Blutegel zur Anwendung kommen, richtet sich nach
Alter, Gewicht und Krankheitsbild des Patienten. Wobei bei chronischen
Krankheiten in der Regel weniger Egel eingesetzt werden und die Behandlung in
kurzen Abständen wiederholt wird. In akuten Fällen werden mehr Blutegel
angesetzt und längere Zeiträume liegen zwischen einer Wiederholung der
Behandlung.
Blutegel dürfen nur einmal angewendet werden, da eine hohe Infektionsgefahr, zum
Beispiel mit AIDS, besteht. Bluter, Schwangere und an Anämie leidende Personen
sollten eine Blutegel-Therapie nicht anwenden.
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