Bettnässen

Die so genannte „Enuresis“, im Volksmund auch „Bettnässen“ genannt, gehört mit zu den häufigsten Störungen im Kindesalter.
Hierunter versteht man das unkontrollierte und ungewollte Einnässen. Besonders häufig tritt dies während des Schlafens auf, jedoch kann es auch im wachen Zustand geschehen.

Eine Enuresis kann organische Gründe haben, wie beispielsweise Erkrankungen der Harnblase oder der Nieren. Zumeist hat die Enuresis jedoch psychische Gründe. So können traumatische Erlebnisse, wie beispielsweise die Erfahrung von Gewalt, der Verlust eines Familienmitgliedes oder sexueller Missbrauch, Auslöser für ungewolltes Einnässen sein.

Obwohl eine Enuresis zumeist im Kindesalter auftritt, können auch Erwachsene davon betroffen sein. Ebenso denkbar ist der Fall, dass sich diese Störung von der Kindheit an bis ins Erwachsenenalter manifestiert.

Es ist leicht nachvollziehbar, dass diese Störung für die betroffenen Personen ein heikles Thema bedeutet, denn es gilt in der Gesellschaft als Zeichen für Schwäche und mangelnder Reife, keine Kontrolle über die Blasenfunktion zu haben.

Diese Meinung ist leider nach wie vor weit verbreitet. Zudem ist es ein äußerst unangenehmes Gefühl und wird von den Betroffenen als „demütigend“ beschrieben, nach dem Schlafen in einem nassen Bett oder mit nasser Schlafbekleidung aufzuwachen.

Dieser Umstand treibt viele an Enuresis erkrankte Personen in die Einsamkeit. Sie schotten sich aus Scham oftmals von ihrer Außenwelt ab und reduzieren ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum. Doch gerade dadurch, verringern sie ihre Heilungschancen enorm.

Um Enuresis zu heilen ist ein Gang zu einem Facharzt unabdingbar. Dort werden neben den Blut- und Urinwerten, ebenso allgemeinmedizinische Untersuchungen sowie ein Ultraschall der Nieren und Harnwege durchgeführt, um eine körperliche Ursache der Störung zu finden.

Als Therapien stehen bei der Enuresis sowohl Medikamente für die körperliche Komponente der Störung als auch Gesprächs- oder Verhaltenstherapien für die psychische Seite der Erkrankung zur Verfügung.

Verabreichte Medikamente können beispielsweise den Harnfluss in der Nacht verringern und somit die Gefahr eines ungewollten Ausscheidens reduzieren.

Gesprächstherapien können die eigentliche Ursache des Bettnässens aufklären, wenn der Verdacht auf einen psychischen Auslöser der Enuresis besteht.

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