Dias digitalisieren

In zahlreichen deutschen Kellern und in noch mehr Wohnzimmerschubladen findet man tolle Momentaufnahmen aus der Vergangenheit, welche auf Dias festgehalten werden. Trotz der Nostalgie, welche sich hinter diesem Medium befindet, sollte man stets bedenken, dass die Zeit ihre Spuren hinterlässt: Farbverlust und Schimmelbefall sind zwei der häufigsten Gründe dafür, warum man die auf den Dias befindlichen Bilder frühzeitig retten sollte.

Alte Fotos vergilben und die Farben machen sich mit einem mal selbständig. Ein grüner Baum ist somit mit einem Mal rot, und die ehemals weiße Mütze von Opa plötzlich gelb. Die Ursache liegt in den vor 1980 verwendeten Fotopapieren die oftmals instabil waren. Normalerweise besteht ein Bild aus verschiedenen Farben. Diese Farben werden Drucker-Besitzern wohl bekannt vorkommen, denn es handelt sich um Yellow, Magenta und Cyanfarbstoffen. Bleicht jedoch eine dieser Farben aus, kommt es zu einer Farbverschiebung, und die Bilder werden mit einem Mal komplett Rot.

Inzwischen ist es dank moderner Technik möglich geworden, diese Bilder zu retten. Moderne Scanner produzieren dabei eine Kopie des Originals, sodass das gescannte Bild anschließend auf dem Computer angezeigt wird. Mit einer Bildbearbeitungssoftware lässt sich das Bild auf die eigenen Wünsche hin anpassen und kann anschließend gespeichert werden. Nach der Verbesserung der Bildqualität besteht die Möglichkeit das Bild entweder alleine auszudrucken, oder auf eine CD zu brennen, um den Druck über ein Fotolabor erfolgen zu lassen.

Je nach Scanner können diese auch Dias und Negative sowie Abzüge digitalisieren. Das Originalbild sieht zwar immer noch gleich schlecht aus, jedoch stoppt man aufgrund der digitalen Kopien zumindest den Alterungsprozess. Die Festplatte oder die CD auf die die Bilder gebrannt worden sind, kann zwar auch "verschleißen", jedoch kann man durch regelmäßige Sicherungskopien auf anderen Datenträgern dafür sorgen, dass die aufgenommenen Erinnerungen für ewig bestehen.

Professionelle Fotoshops haben die Möglichkeit das Bild bzw. Dia zu scannen und zugleich entstandene Farbstiche zu korrigieren. Manchmal sieht die Kopie danach besser aus wie das Original. Entstandene Kratzer oder Risse auf dem Foto kann ein professioneller Restaurator ebenfalls vollständig verschwinden lassen. Die professionelle Hilfe hat allerdings auch ihren Preis. Im Durchschnitt liegt die Arbeitsstunde bei ca. 60 Euro. Die bearbeiteten Dateien werden anschließend auch auf eine CD gebrannt, sodass der Kunde somit die Möglichkeit hat, sich die Bilder immer wieder ausdrucken zu lassen.

Einige Fotoketten bieten die Option alte Fotos zu scannen ebenfalls an. Im Gegensatz zum Profi sollte man allerdings keine Wunder erwarten. Das Retuschieren von Kratzern ist dabei nicht eingeschlossen und auch die Farbkorrektur entfällt. Wer jedoch noch ein einigermaßen gut erhaltenes Foto hat, bekommt das Scannen von alten Fotos bereits für 0,50 - 2,00 Euro pro Bild angeboten.

Wer die Sache lieber selber in die Hand nehmen möchte, benötigt einen Scanner. Ein guter ist bereits ab 60 Euro zu erwerben. Wer auf Professionalität setzt, sollte eher 250 Euro in ein passendes Gerät investieren. Einige Scanner besitzen bereits eine Durchlichteinheit, damit ist es möglich auch Dias und Negative zu beleuchten und sie somit zu digitalisieren.

Software für die Bildbearbeitung gibt es ausreichend, für den Anfänger reichen oft die auf Computern vorinstallierten Programme. Wer dann später ein besseres Ergebnis haben möchte, kann sich eine professionelle Software zulegen, die allerdings auch ihren Preis hat.

Die Lagerung von alten Fotos oder Dias sollte immer in trockenen Räumen erfolgen, sonst bildet sich leicht Schimmel. Profis bewahren ihre Bilder oftmals im Kühlschrank oder einer Tiefkühltruhe auf, um die Farben zu erhalten. Bei der Lagerung in der Tiefkühltruhe sollte man diese jedoch unbedingt in einem luftdichten Gefäß, oder einem luftdicht verschweißten Gefrierbeutel aufbewahren, denn genau wie bei den Nahrungsmitteln besteht auch hier die Gefahr des Gefrierbrandes.

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