Röhrenradio

Unter einem Röhrenradio wird ein Empfangsgerät verstanden, welches als Vorgänger des heutigen Radios gilt. Mit dem Röhrenradio war es weltweit erstmalig möglich, Radiowellen mit einem transportablen Gerät zu empfangen, hierdurch konnte der Standort des Radios nach Belieben gewechselt werden. Allerdings ist anzumerken, dass Röhrenradios zumeist äußerst sperrig und schwer waren. Das Röhrenradio wird unter anderem auch als Röhrenempfänger bezeichnet. Die elektronischen Bauteile im Inneren des Geräts sind alle mit Elektronenröhren bestückt, daher stammt auch die Bezeichnung des Geräts.

Die technischen Neuerungen des Röhrenradios

Das Röhrenradio ist eine deutsche Erfindung, es wurde der Öffentlichkeit erstmalig im Jahr 1924 auf der Berliner Funkausstellung vorgestellt. Das Röhrenradio wird als Nachfolger des Detektorempfängers betrachtet, diese waren in ihrer Leistung noch wesentlich niedriger einzustufen. Während der Detektorempfänger nur einen Empfang in direkter Sendernähe zuließ, welcher sich in einem leisen Abspielen des Senders durch Kopfhörer äußerte, konnte das Röhrenradio bereits mit einem lauten und qualitativ hochwertigen Empfang aufwarten.

Maßgeblich für die Empfangsqualität war vor allem die Anzahl der eingebauten Röhren, denn diese verstärken den Empfang der Radiowellen. Das wohl bekannteste Röhrenradio aus dieser Zeit war der Volksempfänger. Das Röhrenradio wurde bis zum Ende der 60er Jahre gebaut, zu diesem Zeitpunkt gewannen die technisch besser entwickelten Transistoren immer mehr an Bedeutung. Die so genannten Kofferradios konnten im Vergleich zu den Röhrenradios wesentlich einfach getragen werden, des Weiteren war auch die Qualität der Musik wesentlich besser.

Besonderheiten des Röhrenradios

Einige Röhrenradios wurden auch mit Transistoren und Vakuumröhren verbessert, allerdings konnten sich auch diese Modelle auf Dauer nicht durchsetzen. Eine Bezeichnung für ein Röhrenradio ist Dampfradio, damit sind allerdings die Modelle aus der Anfangszeit der Entwicklung gemeint. Ein Dampfradio aus den Jahren 1924 bis 1940 gilt heutzutage als eine Antiquität, welche einen hohen Sammlerwert besitzt.

Röhrenradios waren damals eine Möglichkeit der Unterhaltung, das Fernsehen war noch nicht sehr verbreitet, der Computer war ebenfalls noch viele Jahrzehnte außer Reichweite. Neben dem Kauf von Schallplatten, war das Röhrenradio wohl die einzige Möglichkeit an neue Musiktitel zu gelangen und die Freizeit zu gestalten. Röhrenradios waren in der damaligen Zeit sehr teuer, falls ein solches erworben wurde, wurde dies zumeist für den kompletten Haushalt verwendet.

Einen automatischen Suchlauf besaßen Röhrenradios noch nicht, damals besaßen diese lediglich zwei Knöpfe, mit einem wurde die Lautstärke eingestellt, mit dem anderen die jeweilige Radiofrequenz manuell abgesucht. Röhrenradios konnten im Vergleich zu ihren Vorgängern zwar eine wesentlich bessere Tonqualität erzeugen, allerdings wurde die Musik immer noch von einem starken Rauschen überschattet. Fern ab von Sendegebieten war der Empfang eines Röhrenradios ebenfalls noch zu niedrig.

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