Hund alleine lassen - trainieren

Früher oder später gelangt jeder Hundehalter an den Punkt, an dem er seinen Hund für ein paar Stunden alleine lassen muss. Doch leider lässt sich bei Weitem nicht jeder Vierbeiner auf Anhieb an die neue Situation gewöhnen. Der Hund ist ein Rudeltier und möchte nicht gerne alleine bleiben. Die Folge ist oftmals andauerndes Bellen, Unsauberkeit oder Zerstörungswut. Nichtsdestotrotz kann jeder Hund lernen, für eine gewisse Zeit alleine zu bleiben.

Aufmerksamkeit gewinnen

Damit der Vierbeiner an die neue Situation gewöhnt werden kann, heißt es für das Herrchen rechtzeitig mit dem Training zu beginnen. Ein Erfolg stellt sich in der Regel nicht von jetzt auf gleich ein, sondern bedarf eines Lernprozesses. Nicht jeder Hund lernt gleich schnell, sodass im Vorfeld keine genaue Prognose gegeben werden kann, wann bei dem eigenen Vierbeiner ein Lernerfolg zu sehen ist. Wer jedoch weiß, dass sein Hund in der Zukunft alleine bleiben muss, kann nie zu früh mit dem Training beginnen.

Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Üben liegt in der Beziehung zum Vierbeiner. Nur dann, wenn das Herrchen die volle Aufmerksamkeit des Hundes erlangt, ist dieser überhaupt aufnahmebereit. Am einfachsten lässt sich über das Futter eine Bindung erreichen. Der Vierbeiner sollte sein Futter von der Bezugsperson nur erhalten, wenn Fütterungszeit ist bzw. wenn der Hund zuvor eine geforderte Leistung erbracht hat. Es gilt unbedingt zu vermeiden, Futter offen und jederzeit zugänglich zu machen. Am besten gelingt es mithilfe eines Futterbeutels, den der Hund apportieren kann, ihn auf das Herrchen aufmerksam zu machen und zu lernen, nur nach erfolgter "Arbeit" Futter zu erhalten. Hat der Vierbeiner verstanden, dass seine Nahrung unmittelbar mit dem Herrchen zusammenhängt, wird er die nötige Aufmerksamkeit aufbringen, die für das Training notwendig ist.

Übung macht den Meister

Der Lernerfolg wird bei dem Hund in erster Linie über eine direkte Belohnung durch Futter erreicht. Wirft das Herrchen den Futterbeutel und der Vierbeiner bringt ihn zurück, erhält er sofort aus dem Beutel seine Belohnung. Soll der Hund in der Wohnung alleine bleiben, basiert das Training ebenfalls auf diesem Prinzip.

Zunächst gilt es, den Vierbeiner lediglich einen kurzen Augenblick alleine zulassen. Das Herrchen verlässt die Wohnung, entfernt sich ein paar Schritte und kehrt unmittelbar zurück. In der Regel wird der Hund in dieser kurzen Zeitspanne ohne nennenswerte Probleme auf die Rückkehr des Herrchens warten. Betritt dieser die Wohnung, sollte der Vierbeiner sofort gelobt und mit Futter belohnt werden. Diese kleine Übung wird etwa für sechs Tage, wenn möglich mehrmals täglich wiederholt. Der Hund lernt dabei, dass es überhaupt nicht schlimm ist, wenn das Herrchen das Haus verlässt. Im Gegenteil: Kommt das Herrchen wieder, gibt es sogar eine Belohnung.

Nach der ersten Woche sollte das Herrchen in kleinen Schritten die Aufenthaltsdauer außerhalb der Wohnung verlängern. Hier richten sich die Zeitspannen nach dem Trainingserfolg des Vierbeiners. Einige Hunde benötigen fünf Minuten Schritte, andere kommen mit längeren Zeiträumen zurecht. Wichtig ist jedoch, keine großen Sprünge zu machen, sondern den Hund langsam an eine mehrstündige Dauer des Alleinseins zu gewöhnen. Jedes Mal, wenn der Hund sich vorbildlich verhält, bekommt er bei Rückkehr des Herrchens eine Belohnung. In der Regel lässt sich so innerhalb einiger Monate der gewünschte Trainingserfolg erzielen.

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