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Kristalle züchten
Kristalle gibt es in verschiedensten Formen und Farben. Mit etwas Zeit und Geduld ist es möglich, den eigenen Kristallen beim Wachsen zuzusehen. Mit Hilfe einfacher Mittel lassen sich faszinierende Gebilde zu Hause züchten. Dafür sind nur Salz, kochendes Wasser, zwei große Gläser, ein Bleistift und Wolle oder Pfeifenreiniger nötig.
Zuerst muss das kochendheiße Wasser in eins von zwei Gläsern gefüllt werden. Dann ist das Salz langsam, Löffel für Löffel Hineinzugeben. Dabei muss das Ganze immer schön umgerührt werden, bis sich das Salz im Wasser komplett auflöst! Irgendwann kann kein Salz mehr vom Wasser aufgenommen werden. Das ist daran zu sehen, dass das Salz anfängt, sich auf dem Glasboden abzusetzen. Dann heißt es, das Wasser ist gesättigt. Nun ist die Zeit gekommen, es umzugießen. Dafür wird das andere Glas genommen und das Salzwasser da hineingegossen. Der Salz-Bodensatz darf dabei nicht mit umgefüllt werden. Der soll beim Umgießen im Glas bleiben.
Jetzt muss in dieses Glas mit dem Salzwasser ein Wollfaden oder Pfeifenreiniger gehängt werden. Der kann jeweils an einem Bleistift befestigt werden, der dann über das Glas zu legen ist. So wird der Pfeifenreiniger oder der Faden ins Wasser gehängt. Dann ist das Ganze an einen ruhigen, sonnigen Platz, am besten auf eine Fensterbank zu stellen. Und jetzt heißt es richtig lange warten.
Es dauert etwa ein paar Monate, bis schöne große Kristalle endlich gewachsen sind. Das Glas und sein Inhalt dürfen während dieser Zeit nicht bewegt werden. Kristalle brauchen viel Zeit und Ruhe zum Wachsen. Wird das Glas bewegt, schwappt die Salzlösung an der inneren Wand des Glases hoch. Dann wachsen die Kristalle nicht nur am Faden beziehungsweise am Pfeifenreiniger, sondern auch an der Glasinnenwand und am oberen Rand.
Im Vergleich zum kalten Wasser kann warmes Wasser wesentlich mehr Salz aufnehmen. Deswegen ist es beim Auflösen des Salzes im Wasser sehr wichtig, dass es sehr heiß ist – dann nimmt das Wasser insbesondere viel Salz auf. Beim Abkühlen des Wassers lagern sich die zuvor im Wasser aufgelösten Salzkörnchen in Form von schönen Kristallen am Faden beziehungsweise am Pfeifenreiniger ab. Bleibt die Salzlösung eine Zeitlang stehen, verdunstet sie auch noch. Je mehr Wasser verdunstet, desto zahlreicher und größer werden die Kristalle im Laufe der Zeit.
Das Ganze funktioniert übrigens nicht nur mit Salz, sondern auch mit Zucker und Natronpulver. Abhängig davon, welche Körnchen im heißen Wasser aufgelöst werden, entstehen andere Kristalle. Zuckerkristalle wachsen allerdings noch langsamer als die aus Salz. Auf 200 ml Wasser sind 150 g Zucker zu nehmen, ansonsten ist das Rezept gleich. Dann ist aber Geduld gefragt: Erste, klitzekleine Zuckerkristalle zeigen sich im Glas erst nach vier Wochen. Bis richtige Kandis entstehen, vergehen zwei Monate. Das Experiment mit Zucker dauert länger und die Zuckerkristalle sehen völlig anders aus.
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