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Marder auf dem Dachboden
Zunächst dachte Silvia P. aus dem
rheinland-pfälzischen Irrel
an einen Einbrecher, als sie in den frühen Morgenstunden durch
ein
lautes Kratzen und Poltern aus dem Schlaf gerissen wurde. Nach weiteren
sehr unruhigen Nächten wurde bald klar, dass es sich um ein
Marderpärchen handelte, welches offenbar auf dem Dachboden des
gemütlichen älteren Hauses eingezogen war. Silvia P.
hatte
eine zündende Idee. Ein altes, mit Bewegungsmelder
ausgerüstetes Baustellenradio sollte die Raubtiere mit lauter
Musik in die Flucht schlagen. Fortan tönte in den folgenden
Nächten lautstark und nahezu ununterbrochen das Radio. Die
Marder
gewöhnten sich schnell an die ständige Beschallung
und
blieben.
Der bei uns verbreite Steinmarder bewohnt sehr gerne Dachböden
von
Wohnhäusern. Einmal eingezogen, lässt er sich nur
schwer
verbannen. Als nicht immer hilfreich erweist sich die Methode der
einfachen Vertreibung. Lärm missfällt zwar dem
Marder,
allerdings kann er sich mit bestimmten Situationen auch schnell
vertraut machen. Wichtig bei der Vertreibung erscheint der Einsatz von
plötzlichen Störmaßnahmen. Heftig
einsetzendes Poltern
oder gezielte unerwartete Schläge, können ebenso wie
ständiges Umräumen auf dem Dachboden helfen.
Vom Einsatz einer Rattenfalle
oder anderen Fangmethoden sollte man lieber Abstand nehmen.
Verlässt ein Marder sein Revier, wird es gerne von einem
anderen
Artgenossen neu besetzt. Auch der Einsatz von Duftstoffen erweist sich
auf Dauer als wenig wirkungsvoll. Der Geruch von Hundehaaren sowie
anderen verbreiteten Duftattacken missfallen dem Marder zwar, in
Tierversuchen konnte jedoch nachgewiesen werden, dass der ungebetene
Mitbewohner sich sehr schnell an eine störende
Geruchsatmosphäre gewöhnen kann.
Wer seinen Marder ganz sicher loswerden möchte, sollte
versuchen
das Tier auszusperren. Dazu ist es notwenig das Einschlupfloch zu
finden. Da der Marder bereits durch eine Öffnung mit einem
Durchmesser von fünf bis sieben Zentimeter passt, kann sich
die
Suche äußerst schwierig gestalten. Die
Einstiegsmöglichkeit lässt sich gut im Winter
bestimmen, da
das Raubtier sehr deutliche Spuren im Schnee hinterlässt.
Auch das Ausstreuen von Sägemehl rund um das Haus kann den
Marder
verraten. Sofern man die Zugangsmöglichkeit nun verschlossen
hält, sollten zusätzlich auch alle weiteren
Öffnungen
versperrt werden. Der Mader ist sicher nicht sofort gewillt sein
wohliges Heim aufzugeben und wird versuchen weitere
Einstiegsmöglichkeiten zu nutzen. Das Verschließen
jeglicher
Löcher und Spalten kann natürlich nur bei
gleichzeitiger
Abwesenheit des Tieres erfolgen.
Viele Betroffene finden sich mit der dauerhaften Anwesenheit des
Marders ab. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass sich innerhalb
kürzester Zeit eine erhebliche Geruchsbelästigung auf
dem
Dachboden entwickelt. In einigen Landesteilen können auch
Maderbeauftragte effektive Hilfe bei der Vertreibung der Tiere anbieten.
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