Ratten bekämpfen / vertreiben

„Sensationelle Erfolge bei der giftfreien Bekämpfung von Ratten“ so oder so ähnlich würde die Schlagzeile unserer Tage das Ereignis verkünden, welches sich – der Sage nach – im Jahr 1284 in der Stadt Hameln zugetragen haben soll. Wie ein jeder weiß, zog dort ein Mann in einer bunten Tracht mit einer Flöte durch die Straßen und alle Ratten folgten ihm aus der Stadt heraus. Wenn es denn so einfach wäre.

Rattenbekämpfung beginnt grundsätzlich mit Prävention. Dazu muss man verstehen was die ungeliebten Untermieter eigentlich in der menschlichen Umgebung so attraktiv finden, dass sie immer wieder in Häuser eindringen, wo sie auch erheblichen Schaden anrichten können. Doch es sind nicht nur die Schäden an Kabeln, Isoliermaterialien und Nahrungsmitteln, sondern auch die Gefahr von Krankheitsübertragungen, welche stets gegeben ist.

Ratten werden von organischen Stoffen angezogen, wie sie im häuslichen Umfeld vorkommen. Essensreste sollten daher unter keinen Umständen in der Toilette entsorgt werden. Dies zieht die Nager, die auch in der Kanalisation leben, magisch an und begünstigt ihre Vermehrung. Auch die Näpfe von Haustieren wie Hund und Katze, sollten nach den Mahlzeiten der Tiere, wenn möglich, von Nahrungsresten befreit werden und nicht ungesäubert im Garten oder auf der Terrasse verbleiben.

Organische Abfälle – soweit nicht in der Biotonne entsorgt – sollten am Besten kompostiert werden. Die Auslegung von Giftködern ist eine sichere Möglichkeit. Hier muss jedoch mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden, da die Giftstoffe für Mensch und Haustier schädlich sind.

Eine Beimengung von Gips im Köder ist eine andere Möglichkeit, die jedoch systematisch und behutsam erfolgen muss.  Nur kleine Mengen in Abständen fördern die Aggressivität der Tiere untereinander, was sie zum Verlassen des Aufenthaltsortes bewegen kann.

Ist die beigegebene Gipsmenge zu groß, kann ein einzelnes Tier verenden. Dies veranlasst die verbliebenen keineswegs zum Verlassen des Ortes, sondern sie meiden lediglich den Köder.

Eines darf man jedoch nie vergessen: Ratten sind soziale, intelligente und damit lernfähige Nager. Schlag- und Lebendfallen sind nur bedingt eine Lösung, da die Tiere aufgrund ihrer sozialen Kontaktfähigkeit die Systeme durchschauen und kommunizieren, sodass diese mit der Zeit wirkungslos werden können.  Alles in allem bleibt nur Geduld und ein systematisches Vorgehen.

Keine Bekämpfungs- oder Vertreibungsmethode ist für sich das Nonplusultra. Am Besten probiert man verschiedene Möglichkeiten parallel. Die beste Lösung heißt jedoch immer noch Vorbeugung.

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