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Quellenanalyse Aufbau / Beispiel
Eine Quellenanalyse ist eine sehr ausführliche und zumeist historisch oder wissenschaftlich untersuchte Abhandlung. Hierbei wird eine Quelle in ihrer Relevanz, ihrem Wahrheitsgehalt und in ihrem Kontext geprüft und eingeordnet. Sie soll als Erkenntnismaterial der eigentlichen Analyse dienen und muss daher ganz genau nachgeprüft werden.
Aufbau und Gliederung
Eine Quellenanalyse muss gut aufgebaut sein und eine übersichtliche Gliederung aufweisen. Sie wird in Abschnitte unterteilt, die häufig auch nummeriert sind, damit auch Unterpunkte behandelt werden können, die unter dem Hauptpunkt angeordnet werden.
Der Beginn einer Quellenanalyse ist die ausführliche und allgemeine Einleitung. Sie unterteilt sich in die Nennung des Autors oder der Autoren, des Titels, des Textes, der Angabe, wo die Quelle gefunden wurde, und geht auch kurz auf die Intention ein, weshalb die Quellenanalyse erfolgt. Jeder Unterpunkt der Einleitung sollte durchaus mehrere Sätze enthalten, da die Quelle nur dadurch Genauigkeit erhält und über die einleitenden Angaben definiert und analysiert werden kann.
Ist all das erfasst, geht es zur eigentlichen Analyse, der chronologisch angeordneten Inhaltsangabe. Hier wird unter verschiedenen Unterpunkten die Quelle in ihrer Art, in ihrer Datierung betrachtet, werden Inhalt und Autor näher untersucht. Gerade die Angaben zum Autor der Quelle sind wichtig, sollen auch im Kontext zu den eigentlichen Informationen der Quelle stehen. Der Inhalt der Quelle und die einzelnen und wichtigen wissenschaftlichen oder historischen Zusammenhänge sollten genau definiert werden. Dabei kann auf Auffälligkeiten oder Widersprüche näher eingegangen werden. Auch wichtige Argumente, die die Quelle untermalen, sind von Belang. Es müssen Thesen, Antithesen und Beispiele gebracht, die rhetorischen Mittel und geeignete Sprache gewählt werden.
Daraufhin wird die Epoche, die Quelle in ihrem geschichtlichen oder wissenschaftlichen Kontext betrachtet, Vergleiche mit anderen Schriften gemacht. So steht z.B. die Angabe in der Quelle über ein Ereignis in wichtigem Zusammenhang mit der Epoche, in der der Autor gelebt hat.
Den Schluss bildet eine ausführliche Bewertung des Sachverhalts oder inwiefern die Quelle wissenschaftlich, historisch oder literarisch relevant ist.
Beispiel für eine Quellenanalyse
Die Einleitung umschreibt die formalen Kennzeichen. In diesem Beispiel soll z.B. eine bestimmte, historische Rede betrachtet werden.
Die Einleitung setzt sich mit der Art der Quelle – Rede -, mit der Datierung (wann wurde sie gehalten und durch wen? In welchem geschichtlichen Zusammenhang steht sie?) und mit der Angabe auseinander, wo die Quelle nachzulesen ist.
Hierbei ist auch noch sinnvoll, zu erwähnen, ob die Rede vollständig erhalten ist, ob Auslassungszeichen vorhanden sind, die ebenfalls angegeben werden müssen, und welche Auswirkungen sie auf die historischen Ereignisse hatte. (Diese können durchaus erst einmal allgemein angegeben werden, wie sie historisch feststehen. Falls die Quellenanalyse gerade ergeben sollte, dass die Rede einen abweichenden Einfluss auf die geschichtlichen Ereignisse hatte oder diese durch die Rede verändert wurden, so sind sie dann im Hauptteil und nach der Inhaltsangabe aufzuführen.)
Daraufhin erfolgt eine prägnante Inhaltswidergabe, die bereits das Kernargument verdeutlicht. Bei der Rede sollte also darauf verwiesen werden, weshalb sie näher betrachtet wird. Weiter wird auf den Redner eingegangen und auf den Autor, der die Quelle möglicherweise in seinem Werk nennt. Der Redner ist z. B. ein Politiker, hatte eine wichtige Position und präsentierte eine bestimmte politische Richtung, der Autor, der die Rede des Politikers in seinem Buch erwähnt, will damit seine Auseinandersetzung mit dem Thema belegen, daher müssen beide Bedingungen vertieft werden.
Sind all diese Angaben gemacht, kann der Inhalt der Rede widergegeben und in Verbindung mit der Zeit des Redners betrachtet werden. Wichtige Entdeckungen können auseinandergenommen, Widersprüche aufgedeckt, Auffälligkeiten formuliert werden. Auch kann der Autor, der den Redner zitiert, immer wieder mit einbezogen werden. Absichten, geschichtlicher Zusammenhang, Kritik am Zeitgeschehen müssen untersucht werden. Trotzdem sollte man sich auf das Wesentliche beschränken, die Rede immer in ihrem zu analysierenden Kontext betrachten. Der Sinn und die erhoffte Wirkung der Rede müssen erwähnt werden.
Beispiel:
Der Politiker bezweckte mit seiner Rede, seine Machtposition zu rechtfertigen und die Ansichten über ihn ins richtige Licht zu rücken. Die Wirkung war die Entspannung der Situation und das Verhindern einer Revolte. Dadurch blieben die gesellschaftlichen Verhältnisse zunächst weiter unverändert, das Volk trotzdem unzufrieden... usw.
Am Ende könnte noch knapp auf die nachfolgenden Ereignisse eingegangen werden, insofern das weitere Geschehen die notwendige Konsequenz aus der Rede war. Damit wird die Quellenanalyse abgerundet, die Quelle nun in ihrem historisch relevanten Sachverhalt geprüft.
Beispiel:
Durch die Rede wurde das Volk beschwichtigt und der Ablauf der Ereignisse verzögert. Dennoch musste durch die weiter angespannte Situation ein politischer Führungswechsel erfolgen, durch den eine neue Gesellschaftsordnung mit neuen Bürgerrechten möglich wurde. Die Quelle ist ein wichtiger Hinweis auf die Verschiebung und Verzögerung dieser Ereignisse.
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