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Alkohol Entzugserscheinungen
Alkohol
ist ein Nervengift und eine Droge, die nach einer gewissen Zeit des
Konsums zu einer psychischen und physischen Abhängigkeit führt. Hierbei
sind die Zeitdauer und die erforderliche Konsummenge, nach der eine
Abhängigkeit eintritt, individuell verschieden. Der Prozess, der zur
Abhängigkeit führt, läuft beim Alkohol schleichend und wesentlich
langsamer als bei vielen anderen Drogen ab. Dementsprechend sind auch
verschiedene Stadien von Entzugserscheinungen beim Alkoholabhängigen
anzutreffen. Zu berücksichtigen ist, dass nicht alle
Entzugserscheinungen beim Abhängigen auftreten müssen.
Psychische
Entzugserscheinungen, Teil 1
Diese treten
als erste
Folge nach dem Verzicht auf Alkohol auf, wenn noch keine körperliche
Abhängigkeit vorliegt. Der Betroffene verspürt eine gewisse Unruhe und
seine Gedanken kreisen um den Alkohol. Das Umfeld nimmt in der Regel
von diesen Entzugserscheinungen nichts wahr. Der Betroffene bemerkt
sehr wohl, dass sein Verhalten und seine Empfindungen vom Fehlen des
Alkohols beeinflusst werden, bringt dies aber in der Regel nicht mit
dem Eingeständnis einer Sucht in Verbindung.
Zittern
und Schwitzen
Das Zittern tritt bei vielen
Menschen
auf, die nach regelmäßigem Alkoholkonsum einige Zeit nichts getrunken
haben. Es ist oft das erste sichtbare Zeichen der körperlichen
Abhängigkeit der Betroffenen. Auch ein übermäßiges Schwitzen, das von
der Kleidung und der Witterung unabhängig ist, tritt beim Entzug von
Alkohol auf. Das Schwitzen wird in der Regel durch Stress verstärkt.
Gegen diese Entzugserscheinungen hilft die Zufuhr von Alkohol, weshalb
viele Alkoholiker bereits morgens mit dem Trinken beginnen müssen, wenn
sie nicht durch Zittern und Schwitzen auffallen wollen.
Psychische
Entzugserscheinungen, Teil 2
Psychische
Defekte
treten nicht bei jedem Alkoholiker auf, sind jedoch nicht selten. Sie
äußern sich in unbestimmten Ängsten, die bis zu depressiven
Verstimmungen führen können, wenn kein Alkohol getrunken wird. Um
diesen Ängsten zu begegnen, greift der Betroffene zum Alkohol.
Körperlicher
Zusammenbruch
Wenn die körperliche
Abhängigkeit weit
fortgeschritten ist, kann der Verzicht auf Alkohol zu massiven bis
lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen führen. In erster Linie ist
hiervon das Herz-Kreislauf-System betroffen. Der Alkoholabhängige kann
dann einen gefährlich hohen Blutdruck aufweisen. Auch das Zittern kann
sich in extremen Fällen so stark ausweiten, dass der Alkoholabhängige
nicht mehr in der Lage ist, sich kontrolliert fortzubewegen. Auf einen
körperlichen Zusammenbruch muss umgehend mit medizinischen Maßnahmen
reagiert werden. Ist dies nicht möglich, sollte dem Betroffenen Alkohol
zugeführt werden.
Psychische
Entzugserscheinungen,
Teil 3
Wenn es dem Alkoholabhängigen aus
eigener
Kraft oder durch äußeren Zwang gelungen ist, die Entzugserscheinungen
zu überstehen, kann er in Wahnvorstellungen verfallen und es kommt zum
so genannten Delir. Beim Delir nimmt der Abhängige nicht vorhandene
Dinge oder Menschen völlig real und meist als beängstigend wahr. Im
Delir tritt eine völlige Abkehr von der Wirklichkeit ein, bei der dem
Betroffenen etwa längst verstorbene Menschen als reale Gesprächspartner
erscheinen. Im schlimmsten Fall kann das Delir zu nicht reparablen
psychischen Defekten führen.
Fazit
Alkohol
ist eine sehr potente Droge. Der Entzug der Droge kann beim Abhängigen
massive psychische und physische Folgen bedingen. Ein Abhängiger sollte
daher auf keinen Fall einen "kalten Entzug" vornehmen. Der
Alkoholentzug sollte in einem Krankenhaus oder besser in einer
spezialisierten Suchtklinik erfolgen. Hier werden die
Entzugserscheinungen überwacht und in gewissem Umfang substituiert. Bei
der Entgiftung wird meist Diazepam oder ein anderes Valiumpräparat
eingesetzt, das zunächst hoch dosiert und dann ausgeschlichen wird.
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