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Eingeschlafene Finger
Den meisten Menschen ist es schon passiert, dass sie nach einem längeren Verharren in ein und derselben Haltung wie zum Beispiel dem Handaufstützen beim Lesen eines Buches, ein unangenehmes, kribbelnde und pelzige Gefühl in den Fingern verspüren, das fast schon schmerzhaft zu nennen ist: Die Finger sind eingeschlafen und fühlen sich total taub an. Auch in der Nacht während des Schlafens kann dies passieren, wenn man zu lange mit seinem gesamten Körpergewicht auf seiner Hand liegt. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang, da sich beim Abstützen der Hand die Adern abklemmen und so das Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet werden kann.
Meist verliert sich dieses unangenehme Gefühl wieder, wenn man die Hand schüttelt und bewegt. Wenn es allerdings regelmäßig zu eingeschlafenen Fingern kommt, und das Taubheitsgefühl auch nicht wieder verschwinden will, sollte unbedingt der Rat eines Arztes eingeholt werden, da hier verschiedenste durchaus auch ernstzunehmende Krankheiten dahinter stecken könnten.
So können durchaus starke Abnutzungserscheinungen der Halswirbelsäule Auslöser für eingeschlafene Finger sein. Aber auch Verletzungen des Rückenmarks oder der Rückenmarksnerven sind manchmal verantwortlich für die Taubheitsgefühle der Hände. Zudem ist es durchaus möglich, dass eine stark beanspruchte und verspannte Nackenmuskulatur für diese unangenehmen Begleiterscheinungen sorgt. Dies wäre die wahrscheinlich günstige Diagnose, da man dies mit ein paar Massagen wieder in den Griff bekommen wird.
Eine ernst zunehmende Nervenerkrankung wie das Karpaltunnelsyndrom ist vor allem bei einer längeren Leidensdauer nicht so einfach zu behandeln. Hierbei bildet sich eine Engstelle im Karpaltunnel, die auf den Nerv drückt und dann die Beschwerden auslöst. Deshalb sollte bei schon erwähnten Symptomen der Gang zu einem Neurologen oberste Priorität haben, um sie so früh wie möglich feststellen zu können und damit die Heilungschance zu erhöhen. Die Entstehung des Karpaltunnelsyndroms kann verschiedene Ursachen haben und macht sich mit immer stärker werdenden Schmerzen und einer abnehmenden Belastbarkeit der betroffenen Hand bemerkbar.
Meist trifft es Frauen häufiger als Männer, weshalb oftmals den weiblichen Hormonen eine Teilschuld zugesprochen wird. Zudem können Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus und Gicht sowie eine Schwangerschaft oder entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparats die Entstehung des Karpaltunnelsyndroms begünstigen. Eindeutig festzustellen ist diese Nervenerkrankung anhand einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit. Bei frühzeitiger Erkennung kann mit Handgelenkschienen für die Nacht und Stützverbänden, die während der Arbeit für Entlastung sorgen, eine Besserung herbeigeführt werden.
Auch Krankengymnastik und Elektrostimulationen haben sich in der Behandlung bewährt. Manchmal ist eine Operation jedoch unumgänglich, um die Engstelle im Karpaltunnel wieder durchgängig zu machen und so die Beschwerden langfristig loszuwerden
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