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Mandelentzündung / Mandelentfernung
Wer kennt das nicht: Halsschmerzen, Schluckbeschwerden - da hat man sich wohl
eine Erkältung eingefangen. Vorsicht jedoch bei der Selbstdiagnose, denn eine
solche Vermutung sollte stets vom Hausarzt untersucht werden. Wird eine
Mandelentzündung früh erkannt und schnell behandelt, kann man sich viel Ärger
und vor allem Schmerzen ersparen.
Medizinisch nennt sich die Mandelentzündung Tonsillitis, weil sich dabei die
Mandeln am Gaumen - welche Tonsilla palatina heißen - entzünden. Als Ursache
werden beta-hämolysierende Streptokokken angegeben, es spielen jedoch auch
andere Bakterienstämme eine entscheidende Rolle.
Alle diese Bakterien sind jedoch normale Bestandteile der menschlichen
Mundschleimhaut. Interessanterweise geht man davon aus, dass die Entzündung
durch Mutationen dieser Bakterien entsteht. Die mutierten Stämme sind somit neue
Arten, gegen die der Körper noch keine Abwehrmechanismen entwickelt hat.
Ist das Immunsystem geschwächt, oder der allgemeine Zustand nicht so gut, können
die neuen Bakterien überhand nehmen und schmerzhafte Entzündung hervorrufen.
Dabei schwellen die Mandeln an, sind rot und behindern letztlich das Schlucken.
Daraufhin kann es zur Eiterbildung, zu unangenehmen Mundgeruch, oder zu einer
Schwellung der Lymphknoten kommen. Auch Ausschlag, Kopf- und Gliederschmerzen
sowie Fieber und Abgeschlagenheit sind weitere Symptome.
Der Arzt kann die richtige Diagnose meist schon nach einem Blick in den Rachen
stellen. Mitunter wird zusätzlich ein Rachenabstrich genommen. Dieser ist völlig
schmerzlos und dient zur exakten Bestimmung der aktiven Bakterienstämme.
Zur Behandlung wird meist ein Antibiotikum verschrieben, um die Bakterien
wirksam abzutöten. Zur Schmerzlinderung kommen oft noch Lutschtabletten,
Lösungen zum Gurgeln sowie desinfizierende Pinselungen hinzu.
Auch alte Heilmittel sollte man nicht verachten, denn Großmutters Ratschläge
wirken erstaunlich gut. So helfen bei einer Mandelentzündung zum Beispiel
Halswickel oder Eis essen. Insgesamt sollte man auf Ruhe achten, Anstrengungen
vermeiden und auf Alkohol und Rauchen verzichten.
Zudem ist im Umgang mit Mitmenschen Vorsicht geboten, denn es handelt sich
hierbei um eine sehr ansteckende Erkrankung, die schon durch kleinste Tröpfchen
übertragen werden kann. Wird jedoch Antibiotika verabreicht, ist bereits nach 24
Stunden die Ansteckungsgefahr gebannt.
Die Tonsillitis kann auch chronisch werden. In einem solchen Fall sollten mit
dem Arzt alternative Behandlungsmethoden besprochen werden. In schweren Fällen
kommt zum Beispiel eine Tonsillektomie in Frage, also das operative Entfernen
der Mandeln.
Der Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde, da er jedoch unter Vollnarkose
vorgenommen wird, ist er meist mit einem Klinikaufenthalt verbunden. Je nach
Patient handelt es sich um etwa eine Woche.
Die Mandeln werden bei der Operation aus ihrem Bett im Gaumen entfernt. Da der
Heilungsprozess der Schnittwunden meist unangenehm und schmerzvoll ist, wird den
Patienten zur Schmerzlinderung und wohl auch zur Aufheiterung Speiseeis
angeboten.
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