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Schwache Blase - Ursachen und Tipps
Mit zunehmendem Alter klagen mehr als 25 Prozent der über 40-jährigen Frauen und zunehmend auch Männer über eine schwache Blase. Harninkontinenz entsteht, wenn der Schließmuskel der Harnblase nicht mehr richtig arbeitet. Ursache können zum einen Infektionen, andererseits allergische Reaktionen, aber auch starke Belastungen wie die Geburt eines Kindes oder hormonelle Umstellungen infolge der Wechseljahre sein.
Klassiker Blasentraining und Beckenbodengymnastik
Vor allem bei der sogenannten Dranginkontinenz hilft neben ärztlicher Behandlung ein kontinuierliches Blasentraining, die Zahl der Toilettengänge und unkontrollierten Harnlass zu reduzieren. Zunächst sollten sich Betroffene einen Überblick verschaffen, was und wie viel getrunken oder gegessen wird. Die Nieren produzieren mehr Urin (Entgiftung), wenn Koffein, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol konsumiert werden. Einige Studien haben eine Verbindung zwischen Harndrang und Zitrusfrüchten, stark gewürzten Speisen, künstlichen Süßstoffen, Milchprodukten sowie Obst und Gemüsesorten, die Lycopin enthalten, nachgewiesen. Neben überlegtem Verhalten kann dem unkontrollierten Wasserlassen oder Tröpfeln durch geeignete Wärmeanwendungen im Unterleibsbereich aktiv entgegen gewirkt werden.
Zur Stärkung geschwächter Beckenbodenmuskulatur haben sich Beckenbodengymnastik und vor allem die sogenannten Kegelübungen bewährt. Beim Üben sollte ohne Einsatz der Bauchmuskulatur und bei normaler Atmung versucht werden, die Muskulatur so anzuspannen, als solle der Harnfluss aufgehalten werden. Bis zu 10 Sekunden sollte die Spannung festgehalten werden. Mit einer Pause von einigen Sekunden sollte die Übung mehrfach wiederholt werden. Geeignet ist auch eine Yogaübung namens „Magenverschluss“: Auf dem Rücken liegend sollte einmal mit maximalem Lungenvolumen ein- und ausgeatmet werden, danach sollten alle Muskeln im unteren Bauchbereich für einen Moment angespannt werden.
Wasseranwendungen
Durch die Zuführung feuchter Wärme mittels Auflagen und Bäder kann eine Blasenschwäche ebenfalls positiv beeinflusst werden. Wenn die Beschwerden beginnen, eignen sich Wechselbäder und Wechselfußbäder am besten. Nach dem Abklingen akuter Beschwerden stärken kurze kalte Sitzbäder vor dem Zubettgehen die geschwächten Organe. Ein sehr bewährtes Mittel ist auch die „doppelte Badehose“.
Über eine mit kaltem Wasser angefeuchtete Unterhose wird eine stark abdichtende trockene Unterhose gezogen und über Nacht getragen. Da die Belastungsinkontinenz vor allem auf Stress zurückzuführen ist, empfehlen sich beruhigende und entspannende Heublumenanwendungen. Heublumenbäder oder die Auflage eines Heublumensacks auf Unterbauch oder Kreuzbein wirken stark durchblutungsfördernd und bringen den Stoffwechsel auf Trab.
Heilpflanzen und Homöopathie
Viele Pflanzen unserer unmittelbaren Umgebung wirken heilend auf eine schwache Blase. Frisch gesammelt entfalten sie ihre Wirkung am besten, doch in Apotheken sind auch entsprechende Präparate erhältlich. Die in der Schafgarbe enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe stärken die Blasenmuskulatur, daher empfiehlt es sich, dreimal täglich eine Tasse Schafgarbentee zu trinken.
Die nervenberuhigende Wirkung von Johanniskraut dagegen hilft, Stresssymptome abzubauen. Kürbiskerne enthalten Alkalierde, Vitam E und eiweißspaltende Enzyme, die die Spannung in der Blasenmuskulatur steigern. Homöopatisch kann sich die Einnahme von einmal täglich 5 Tropfen Tuberkulinum D12 stärkend auf eine Reizblase auswirken. Für Mädchen und junge Frauen empfiehlt sich die Einnahme von dreimal täglich 5 Tropfen Pulsatilla D4, während im Alter Kalium carbonicum D12 unterstützend wirkt.
Nicht zuletzt kann die Reflexzonentherapie zur Blasenkontrolle eingesetzt werden. Die Stimulation der Reflexpunkte für Zwerchfell, Solar Plexus, Bronchien, Blase und Nieren an den Füßen ist ebenso effektiv wie ein kräftiges Ausstreichen oder Klopfen der Bereiche beiderseits der Wirbelsäule.
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