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Schwitzen verhindern
Das Schwitzen stellt eine lebensnotwendige Funktion des Körpers dar. Durch das Verdunsten des, über die Haut abgesonderten Schweißes, kühlt der Körper sich ab, um auch in Phasen höchster Anstrengung die Körperkerntemperatur stabil zu halten und nicht zu überhitzen. Diese natürliche Reaktion des Körpers kann in einigen Fällen jedoch auch zu einer Belastung für Betroffene werden. Hyperhidrose wird das übermäßige Produzieren von Schweiß in der Fachsprache genannt.
Die Ursachen einer solchen Hyperhidrose sind vielfältig. Neben hormonellen Störungen können auch neurologische oder psychische Gründe ursächlich sein. Ebenso können falsche Ernährung und Übergewicht die Schweißproduktion anregen. Der Leidensdruck führt bei Betroffenen oftmals zu einem Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben einhergehend mit einem hohen Verlust an Lebensqualität. Dabei gibt es viele Möglichkeiten das übermäßige Schwitzen zu vermindern oder sogar zu verhindern.
Natürliche Mittel gegen das Schwitzen
Schnelle Abhilfe bei mäßiger Hyperhidrose (Grad I-II) leisten auf ganz natürlichem Weg ausgewählte Lebensmittel bzw. der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel. So sollte auf stark gewürzte Speisen, Kaffee, schwarzen Tee und Alkohol aufgrund ihrer schweißfördernden Wirkung verzichtet werden. Dagegen hemmt Salbei, ob als Tee oder Kapsel, die Schweißproduktion. Salbeitee sollte in ausreichender Menge getrunken werden, um einen spürbaren Effekt zu erzielen (etwa 1-2 Liter täglich).
Regelmäßige sportliche Betätigung hat gleich zwei Vorteile: Zum einen erreicht man durch gezieltes Training eine natürliche Regulierung der Schweißproduktion, zum anderen wird die körperliche Fitness verbessert und so dem Schwitzen bei geringer Anstrengung vorgebeugt.
Sind vor allem Hände und Füße von betroffen, kann mehrmaliges tägliches "Wechselbaden" der Extremitäten das Schwitzen vermindern. Durch den Temperaturunterschied von heiß zu kalt ziehen sich die Schweißdrüsen zusammen und geben somit weniger Schweiß ab.
Ärztliche Hilfe und sonstige Methoden zur Schweißhemmung
In Fällen einer starken Hyperhidrose (Grad III) sind die natürlichen Mittel jedoch meist wirkungslos. Tatsächliche Verminderung oder Verhinderung des Schwitzens kann in diesen Fällen oft nur noch durch einen ärztlichen Eingriff erzielt werden.
Eine mögliche Behandlungsform ist die Botulinumtoxinbehandlung. Dabei wird dem Patienten das Nervengift Botulinumtoxin (Botox) unter die Haut gespritzt und verhindert so die Weiterleitung der Nervenimpulse an die Schweißdrüsen. Die Wirkung hält bis zu 12 Monate an, ist mit ca. 500 Euro pro Behandlung jedoch recht kostenintensiv.
Noch teurer aber dafür auch lang anhaltender ist die Suktionskurettage. Ähnlich wie beim Fettabsaugen werden die Schweißdrüsen unter der Haut gelöst und entfernt. Doch auch diese Methode bietet keine hundertprozentige Sicherheit. Schweißdrüsen können sich neu bilden und eine Wiederholung der Behandlung somit erforderlich werden.
Weniger bekannt ist das Verfahren der Iontophorese. Mittels Gleichstromanwendung werden Medikamente und Wirkstoffe schneller und tiefer unter die Haut geleitet. Die Erfolgsquote liegt bei über 90% eignet sich allerdings nur für Hyperhidrose des Grades I-II.
Ein weitaus milderes Mittel ist die Behandlung mit dem Wirkstoff Aluminumchlorid. In Wasser oder Alkohol aufgelöst wird das Aluminiumchlorid-Hexahydrat in Form eines Deodorants oder Salbe 1-2-mal die Woche auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Der Wirkstoff "verstopft" die Schweißdrüsen und nach 2-3 Monaten sollte eine deutliche Verbesserung zu spüren sein.
Wichtig ist vor einem ärztlichen Eingriff die Ursache des übermäßigen Schwitzens zu klären. Denn die Ursachen sind vielfältig und erfordern individuelle Behandlungen.
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