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Stimme vertiefen
Die Tonlage der menschlichen Stimme ist in wesentlichen
Teilen durch physische Faktoren wie die Beschaffenheit der
Stimmbänder und das Lungenvolumen vorherbestimmt. Im
Normalfall
verändert sich bei männlichen Jugendlichen mit dem
Einsetzen
der Pubertät auch die Stimmlage, die Stimme wird tiefer und
verliert an Sanftheit. Eine tiefe, dunkle Stimme wird demnach auch mit
Männlichkeit und Autorität assoziiert - Forscher
haben
herausgefunden, dass Männer in modernen Gesellschaften
Untergebenen gegenüber eine tiefere Stimmlage verwenden, um
ihre
Macht zu verdeutlichen, während sie übergeordneten
Personen
gegenüber (dem Chef zum Beispiel) eine hellere Tonlage
verwenden.
Natürlich verändert sich die Stimme, wenn sie
bestimmten
Situationen ausgesetzt ist. Bekannt sind in diesem Zusammenhang die
Stimmaufhellung durch Helium, das heisere Sprechen bei
Erkältungen
oder auch die "Raucherstimme" - was allerdings eine sehr ungesunde
Methode wäre, um die eigene Männlichkeit zu
befördern.
Lauthals angepriesene Hausmittelchen helfen ebenfalls nicht, da das
Sprechen ein rein mechanischer Vorgang ist.
Trotzdem kann man den passenden Ton zu einem maskulinen Auftreten
erlernen. Hierzu gibt es verschiedene Atem- und
Stimmbildungsübungen, die einem ein gewisses Maß an
Kontrolle über die eigenen Stimmbänder geben. Viele
Schauspieler bedienen sich dieser Methode, um ihren Auftritt zu
optimieren.
Zunächst einmal hilft eine entspannte
Ganzkörperatmung, die
Stimmlage zu verbessern. Einige Leute kennen das vielleicht aus
leidvoller Erfahrung, dass die eigene Stimme in Stress-Situationen
gepresst und höher als gewöhnlich klingt. Mit der
richtigen
Atemtechnik lässt sich das vermeiden, und nach einer
vergleichsweise kurzen Übungs- und Umgewöhnungsphase
läuft dieser Vorgang von selbst ab, sodass man sich nicht
permanent darauf konzentrieren muss, wie man atmet oder klingt.
Eigentlich muss man nur darauf achten, dass man so entspannt einatmet,
dass sich dabei der Unterbauch nach außen wölbt. Das
fühlt sich am Anfang ungewohnt an, erzielt aber erstaunliche
Resultate. Eine aufrechte Haltung hilft zusätzlich, die
Lungenfunktion und somit auch die Stimme zu optimieren. Die Bauch- oder
Ganzkörperatmung ist eigentlich der Idealzustand des
entspannten
Körpers. Man kann den Atem einfach fließen lassen
und sollte
nicht versuchen, die einzelnen Intervalle (Ein- und Ausatmen) zu
regulieren. Wahrscheinlich wird sich mit der Zeit eine leicht
verlängerte Phase des Ausatems, gefolgt von einem kurzen
Innehalten,
einstellen. Infolgedessen wird die Stimme entspannter und tiefer.
Wer darüber hinaus den Klang und Umfang seiner Stimme
optimieren
möchte, sollte sich an einen professionellen Stimmtrainer
wenden.
Viele Volks- und Musikschulen bieten solche Kurse an, und auch
Privatunterricht ist in den meisten Städten einfach zu finden.
Schon einige wenige Übungseinheiten reichen - es sei denn, man
möchte klingen wie Pavarotti.