Wie viel Obst am Tag ist gesund?

Gesunde Ernährung ist ein zeitlos aktuelles Thema, das jeden betrifft. Sie gilt als eine der Voraussetzungen für Wohlbefinden, Fitness und Gesundheit bis ins hohe Alter. Dass pflanzliche Lebensmittel dabei eine bedeutende Rolle spielen, ist heute allgemein bekannt. Allen voran sind Obst und auch Gemüse für eine vollwertige Ernährung der wichtigste Bestandteil. Doch wie viel davon sollte es denn nun eigentlich sein – und wann ist es zu viel des Guten?

Woher kommen die Empfehlungen?

Begonnen hat es in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA. Hier wertete das nationale Krebsforschungsinstitut mehrere große Studien zur Ernährung aus und fasste die Ergebnisse zusammen. Dabei ergab sich bei mehreren Krebsarten eine positive Auswirkung bei Mischkost, die reich an Obst und Gemüse ist. Dies gilt vor allem für Körperregionen, die mit der pflanzlichen Kost in Berührung kommen, also: Krebs im Mund- und Rachenraum, Speiseröhren-, Magen- und Darmkrebs, aber auch Lungenkrebs. Der positive Effekt auf diese Erkrankungen wird dabei auf die in Obst und Gemüse reichlich vorhandenen bioaktiven Substanzen zurückgeführt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) übernahm die aus den USA kommenden Erkenntnisse, die sich mit eigenen Studienresultaten deckten. So entstand die heute noch gültige Empfehlung “5 am Tag“. Es soll also optimalerweise fünfmal am Tag eine Portion Obst oder Gemüse verzehrt werden, sodass sich eine Gesamtmenge von etwa 650g täglich ergibt.

5 am Tag - wie ist das zu schaffen?

Im ersten Moment klingt die Vorgabe der DGE vielleicht nach einer gewaltigen Menge. Doch eigentlich ist sie gar nicht so schwer in den Alltag zu integrieren. Wer mittags ordentlich Gemüse als Beilage isst und abends einen Salat, hat schon mal zwei der fünf Portionen geschafft. Obst wird sogar meistens als noch leichter und leckerer als Gemüse empfunden – also her damit!

Morgens geben ein bunter Obstsalat oder ein mit Früchten garniertes Müsli Schwung für den Tag. Vormittags im Büro stillen ein paar Apfelschnitze, eine Banane oder zwei Handvoll Erdbeeren den kleinen Hunger zwischendurch. Und am Nachmittag? Da darf es ruhig auch mal ein Smoothie sein – denn ob die Früchte nun ganz oder püriert gegessen werden, bleibt jedem selbst überlassen. Gesund sind sie auf jeden Fall. Am besten ist es dann noch, wenn möglich, Obst der Saison aus Europa zu verwenden. So ist auch für ein Höchstmaß an Vitaminen und Geschmack gesorgt.

Wie groß soll die einzelne Portion denn sein?

Wer die als erstrebenswert angegebene Menge von 650g Obst und Gemüse einmal durch fünf teilt, kommt auf 130g pro Portion. Die sind mit einem großen Apfel oder ein bis zwei Bananen leicht erreicht. Und zur Erdbeerzeit 130g schöne, reife Erdbeeren zu verzehren, dürfte auch niemandem schwerfallen.

Natürlich können die Obst- und Gemüse-Mengen auch untereinander variiert werden. Wenn beim Mittagessen die Gemüsebeilage größer als das Fleisch gewählt wird, darf dann eine der anderen Portionen ruhig auch mal kleiner ausfallen. Und wer ein üppiges Frühstück und deshalb auch einen üppigen Obstsalat schätzt, der kann ja später nur ein paar Kirschen naschen.

Kann man es mit dem Obst auch übertreiben?

Wer sich ausschließlich von Obst und Samen, also Nüssen, ernährt, wird als Frutarier oder Fruganer bezeichnet. Diese Ernährungsform birgt allerdings zahlreiche Gefahren der Mangelernährung, da sie so einseitig ist. Daher wird sie besonders für Schwangere, Stillende, Kinder, Kranke und Leistungssportler nicht empfohlen. Auch Mischköstler, die sehr viel Obst essen, können wegen des Übermaßes an Fruchtzucker durchaus unter Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden leiden. Auch hier gilt, wie meistens im Leben: Ein Zuviel tut selten gut.

Beliebte Artikel