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Beschwerdebrief schreiben
Es gibt Situationen im Leben, in denen ein Beschwerdebrief die einzige
angemessene Reaktion ist. Jeder Mensch sollte eine gewisse Toleranz gegenüber
anderen besitzen, ohne sich allerdings schlecht behandeln zu lassen oder
Serviceleistungen hinzunehmen, die nicht in Ordnung sind. Beim Beschwerdebrief
kommt es allerdings darauf an, den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen, ohne
unhöflich oder anklagend zu werden. Dann stehen die Chancen gut, dass der
Empfänger mit Verständnis reagiert und die Kritik annimmt.
Was ist der Zweck des Beschwerdebriefs?
Ob per Post oder E-Mail verschickt, ein Beschwerdebrief muss immer einen
gerechtfertigten Zweck haben. Er macht beispielsweise dann Sinn, wenn sich das
Personal eines Geschäfts oder eines Lokals wiederholt unfreundlich oder auf
andere Weise inakzeptabel verhalten hat und es nichts bringen würde, das Team
direkt darauf anzusprechen. Einen Zweck hat der Beschwerdebrief grundsätzlich
dann, wenn es nichts bringen würde, das Problem auf andere Weise lösen zu
wollen. Er geht in diesem Fall immer an den Vorgesetzten.
Die Sprache des Beschwerdebriefs
Ein Beschwerdebrief ist nie angenehm - auch nicht für den Vorgesetzten, den
keine Schuld an der Ursache trifft. Trotzdem sieht er sich mit der Tatsache
konfrontiert, dass ein Kunde nicht mit einer Leistung zufrieden war, für die
seine Mitarbeiter verantwortlich sind. Beim Erstellen des Beschwerdebriefs ist
die Prämisse wichtig, dass der Empfänger nicht die Person ist, die das Problem
verursacht hat. Es besteht also kein Grund, unfreundlich oder gar ausfallend zu
werden, denn das wird den Falschen treffen. Außerdem erzeugt ein rüder Ton
Widerwillen und macht es sehr unwahrscheinlich, eine zufrieden stellende Lösung
zu erreichen. Support-Teams, die Beschwerdebriefe bearbeiten, bekommen meist vom
Arbeitgeber die Erlaubnis, beleidigende oder ausfallende Schreiben einfach zu
ignorieren.
Viel besser ist es, höflich und sachlich darzustellen, was das Problem ist. Der
Verfasser des Beschwerdebriefs wünscht sich schließlich vom Empfänger, dass
dieser das Problem löst - es handelt sich um eine Bitte. Wie bei jeder anderen
Bitte auch ist ein freundlicher Ton immer die bessere Wahl.
Kritik richtig formulieren
Eine gewisse Kritikfähigkeit sollte jeder Mensch besitzen, auch der Vorgesetzte,
der den Beschwerdebrief erhalten wird. Es liegt allerdings in der Natur des
Menschen, sich durch jede Form der Kritik auch persönlich angegriffen zu fühlen.
Das sollte beim Verfassen des Beschwerdebriefs beachtet werden - denn wer sich
nicht direkt kritisiert fühlt, ist eher dazu bereit, sich über den Inhalt des
Schreibens ernsthafte Gedanken zu machen und eine Lösung zu finden. Das ist vor
allem dann wichtig, wenn der Verfasser des Briefs auf die Kulanz des Empfängers
hofft.
Die Kritik in einem Beschwerdebrief sollte deswegen nicht anklagend formuliert
sein. Besser ist es, sachlich darzulegen, was passiert ist und was der Grund für
das Schreiben ist. Wertungen sind an dieser Stelle ebenfalls fehl am Platze, da
sie leicht das Widerwillen des Lesers provozieren können. Auch bei der Kritik
geht es darum, freundlich und höflich zu bleiben. Es ist natürlich verständlich,
dass der Grund für den Beschwerdebrief Ursache genug ist, wütend zu sein und
sich aufzuregen. Offensichtlich erregte Schreiben rufen allerdings Widerstand im
Empfänger hervor und sorgen dafür, dass er das Schreiben ebenfalls nicht
sachlich behandelt.
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